Nürnberg (pte010/07.01.2020/13:30) – Etwa 460.000 Arbeitsplätze in Deutschland sind direkt oder indirekt mit Exporten nach Großbritannien verbunden. Aufgrund des bevorstehenden Brexit bestehen viele Unsicherheiten über die Zukunft dieser Stellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) http://iab.de .
Jobs gehen nicht verloren
„Die Arbeitsplätze, die mit Exporten in das Vereinigte Königreich verbunden sind, werden durch den Brexit nicht zwingend verloren gehen. Der Handel kann durchaus zu anderen Partnern umgeleitet werden. Viele deutsche Unternehmen arbeiten momentan an Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen eines Brexit abzuschwächen. Jedoch wird erst nach dem Brexit wirklich klar werden, was diese Effekte sind und wie sich Firmen an sie anpassen können“, erklären die IAB-Studienautoren Sekou Keita, Ignat Stepanok und Ehsan Vallizadeh im Gespräch mit pressetext.
Der Analyse des IAB zufolge hat Deutschland im Jahr 2018 Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 109 Mrd. Euro nach Großbritannien exportiert. Die Importe beliefen sich auf fast 63 Mrd. Euro. Der Anteil der Exporte in das Vereinigte Königreich lag gemessen an den Gesamtausfuhren bei 6,8 Prozent, der Importanteil belief sich auf 4,5 Prozent.
Suche nach neuen Handelspartnern
Großbritannien ist für Deutschland der fünftwichtigste Exporthandelspartner. Besonders für die deutsche Automobilindustrie ist der voraussichtlich bald scheidende EU-Staat wichtig. Etwa 60.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich hängen von Exporten nach Großbritannien ab. Auch der deutsche Maschinenbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie sind eng mit diesem Handelspartner verbunden.
Laut den Analysten des IAB suchen bereits viele deutsche Unternehmen aufgrund des bevorstehenden Brexit nach neuen Handelspartnern in anderen Märkten und schichten ihre Produktionsketten um. „In welchem Umfang die Anpassungen der Unternehmen an die veränderten Bedingungen mögliche Arbeitsverluste verhindern können, ist noch offen“, heißt es in der Studie.
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