Altersvorsorge für Dummies: Autor verrät, wie man für ein gutes Leben im Alter vorsorgen kann

Altersvorsorge

Die Altersvorsorge schieben viele Menschen gern auf die lange Bank. Für sie ist das Thema mit viel Verwirrung und Unsicherheit verbunden. Die Folge sind wirtschaftliche Engpässe am Lebensabend.

Inhalt

  1. Unser Rentensystem hat ein Problem
  2. Frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen
  3. Welchen Weg kann man gehen und welche Fehler sollten gemieden werden?

Dieter Homburg betont, dass die Altersvorsorge einfach verständlich sein kann und auch sollte. Er ist Vermögensberater und seit der Veröffentlichung seines Buches „Altersvorsorge für Dummies“ in den Medien präsent. Er ist überzeugt, dass jeder mit ein paar Praxistipps gezielt ein solides Absicherungskonzept erarbeiten kann. Wie Laien den Aufbau einer planbaren Altersvorsorge bewerkstelligen können, erklärt der Experte in diesem Artikel.

Anzeige

Unser Rentensystem hat ein Problem

Die Idee, Menschen über ein Umlagesystem sozial abzusichern, war eine clevere Idee von Otto von Bismarck. Nicht vorhersehen konnte er 1883, dass sich die Demografie deutlich ändert. Heute werden die Menschen immer älter und es gibt zu wenige Kinder. So müssten wenige Junge immer mehr Alte versorgen. Das System ist an seine Grenzen gestoßen und eigentlich pleite. Jeder ist deshalb gut beraten, nicht von mehr als einer kargen Grundversorgung im Alter auszugehen. Der bisherige Lebensstandard wird von der staatlichen Rente nicht aufrechtzuerhalten sein.

Frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen

Die Lösung des Problems sollte möglichst im jungen Alter angegangen werden. Leider tun unsere Bildungseinrichtungen nichts dafür, junge Menschen auf dem Weg zum finanziellen Erwachsensein zu unterstützen. Banken und Versicherungen sind ebenfalls nur bedingt eine Lösung. Sie haben vor allem eigene Interessen im Kopf. Außerdem führen hohe versteckte Kosten zu geringen Renditen.

Jeder muss also die Altersvorsorge in die eigenen Hände nehmen. Um junge Menschen dafür zu befähigen, sind die Eltern gefragt. Sie müssen sich selbst informieren, um den Nachwuchs unterstützen zu können. Eine gute Informationsquelle ist das Internet, in dem finanzielle Bildung oft kostenlos zur Verfügung steht. Verschiedene Quellen ermöglichen es, eine Affinität für bestimmte Anlageformen zu entwickeln. Neben ETF-Sparplänen und Einzelaktien sind auch Mietwohnungen oder Investitionen in Fotovoltaik denkbar. Den einen Königsweg gibt es bei der Auswahl nicht. Es sollte Spaß machen, dem gewählten Thema mehr Zeit einzuräumen.

Welchen Weg kann man gehen und welche Fehler sollten gemieden werden?

Einfach in einen ETF zu investieren, ist keine ausreichende Strategie. Aktienkurse steigen nämlich auch in einer langfristigen Betrachtung abhängig vom Ein- und Ausstiegszeitpunkt nicht zwangsläufig immer an. Vor gerade einem langen Menschenleben ereignete sich in Europa der Zweite Weltkrieg. Und der letzte Krieg dauert immer noch an. Deutschland war seit dem Jahr 1800 öfter von Staatspleiten betroffen als Griechenland. An der Börse gibt es Abschnitte, in denen 25 Jahre lang keine Kursgewinne verzeichnet wurden. Selbst für junge Menschen ist das ein langer Zeitraum.

Eine Strategie ist, monatlich eine bestimmte Summe in ETFs einzuzahlen. Viele favorisieren den MSCI World, der jedoch nicht nur Vorteile hat: Nimmt man alle 14.000 weltweit gelisteten Unternehmen, haben diese eine höhere Rendite erwirtschaftet als der MSCI World. Hinzu kommen Klumpenrisiken durch übertriebene Gewichtungen – mal waren es japanische Aktien, ein anderes Mal Hightech-Aktien. Gibt es dann ausgerechnet in diesen Sektoren einen Crash, ist das für den Anleger ein Desaster. Der Vermögensaufbau fängt von vorn an.

Deshalb ist es wichtig, breit zu streuen. Dieter Homburg empfiehlt außerdem, nur ETFs zu kaufen, die in physischen Aktien hinterlegt sind. Entscheidend ist ferner darauf zu achten, dass keine versteckten Kosten den Ertrag schmälern. Gelegentlich sollten Gewinne genutzt werden, um in sichere Papiere zu investieren. Eine Alternative sind die teureren Mischfonds, die Absicherungsstrategien, also Gegenwetten berücksichtigen. Auf diese Weise lässt sich das Risiko bei einem Crash verringern.

Über Dieter Homburg:

Dieter Homburg ist der Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Bestsellerautor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Er schreibt für den Focus und war schon mehrfach bei RTL zu sehen. In den letzten 20 Jahren hat er bereits über 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, über 100.000 Euro bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung einzusparen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Foto: Fachzentrum Finanzen AG & Co. KG

Foto oben: © Pixabay

AnlegerPlus