Amazon trotzt der Inflation

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An den US-Börsen ist die Inflation weiterhin das bestimmende Thema. Die Aktionäre hielten sich in Erwartung der am Mittwoch anstehenden Verbraucherpreise für den Juli zurück. Eine hohe Teuerungsrate hätte wahrscheinlich auch geldpolitische Maßnahmen der Fed zur Folge. Die Zentralbank könnte den Leitzins dann schneller und deutlicher anheben.

Für den Dow Jones ging es 0,13 % nach unten, der Leitindex verabschiedete sich bei 32.790 Zählern in den Feierabend. Der S&P 500 rutschte 0,35 % ins Minus und schloss bei 4.125 Punkten. Der Nasdaq 100 landete mit einem Minus von 0,97 % bei 13.032 Punkten.

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Amazon-Aktie verliert 

Nachdem Amazon seine Bilanz für das zweite Quartal vorgelegt hatte, legte die Aktie zunächst kräftig zu. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 % auf 121,2 Mrd. Dollar zu. Der Betriebsgewinn blieb mit 3,3 Mrd. Dollar deutlich hinter dem Vorjahresergebnis (7,7 Mrd. Dollar) zurück. Unterm Strich blieb ein Nettoverlust von 2 Mrd. Dollar. Auch die Abwertung der Beteiligung an dem Elektroautobauer Rivian um 3,9 Mrd. Dollar hat dazu beigetragen. Für das laufende Quartal stellt Amazon ein Umsatzwachstum von 17 % auf 125 Mrd. bis 130 Mrd. Dollar in Aussicht. 

Das Umsatzplus zeigt, dass Amazon dem Inflationsdruck bisher trotzt. Der Onlinehändler ist zudem auch im Cloud-Geschäft tätig, die Sparte trug im vergangenen Quartal 19,7 Mrd. Dollar zum Unternehmenserlös bei. Cloud-Dienstleistungen sind weniger inflationsanfällig als der klassische Online-Versandhandel. Ein gewisses Risiko bleibt dennoch, steigende Preise könnten früher oder später auch dem Internet-Riesen Amazon zusetzen. 

Am Dienstag drehte die Aktie 1,13 % ins Minus. In den letzten drei Monaten hat sich das Papier um mehr als 25 % verteuert, auf Jahressicht notiert es deutlich im Minus. 

Chip-Branche im Minus

Zu den großen Verlierern gehörten am Dienstag Unternehmen aus der Halbleiterbranche. Grund dafür ist eine Gewinnwarnung des Speicherchips-Herstellers Micron Technology (-3,74 %). Bereits am Montag hatte der Grafikkartenspezialist Nvidia (-3,97 %) seinen Ausblick für das laufende Jahr nach unten korrigiert. 

Ins Minus drehten auch Lam Research und Marvell Technology, die Anteilsscheine büßten 7,88 % und 7,79 % ein. Applied Materials verschlechterte sich um 7,58 %. 

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Foto: © unsplash.com

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