Armdrücken bei Arm China gefährdet Nvidia-Deal

Börsenbär und Bulle
Hier gehts zur Invest mit dem AnlegerPlus Aktionscode ANLEGER24

Großes Geld: Deal hängt an der Wert-Frage (Foto: Maklay62, pixabay.com)pressetext.redaktion

Shanghai/Hongkong (pte003/04.11.2020/06:10) – Die geplante Übernahme des Chipdesigners Arm http://arm.com durch Nvidia steht vor Problemen in China. Denn Allen Wu, im Juni als CEO von Arm China abgesetzt, kontrolliert fast 17 Prozent der Anteile, berichtet die “Financial Times”. Demnach ist die Bewertung von Arm China und damit seiner Anteile ein Streitpunkt, der Wus Abgang im Wege steht. Das könnte dem geplanten Verkauf von Arm durch den aktuellen Eigentümer SoftBank http://group.softbank/en einen Strich durch die Rechnung machen.

Anzeige

Harte Fronten in China

40 Mrd. Dollar will Nvidia in einem Mega-Deal an Softbank für Arm zahlen. Doch das Joint Venture Arm China droht zum Hindernis zu werden. Denn Wu kontrolliert vier der sechs Teilhaber und damit 16,6 Prozent der Anteile. Zwar wurde er im Juni vom Aufsichtsrat wegen eines Interessenkonflikts abgesetzt, doch kontrolliere er laut “FT”-Bericht immer noch das Tagesgeschäft. Zwei der von ihm kontrollierten Unternehmen hätten gegen seine Absetzung geklagt. Für SoftBank wäre es wichtig, dass Wu tatsächlich geht – doch einem Insider zufolge stehen die Chancen auf einen Deal 50 zu 50.

SoftBanks China-Chef Eric Chen führt die Verhandlungen über den Abgang Wus. Im September schien man Insidern nahe an einer Einigung. Es gehe um eine Zahlung von 100 bis 200 Mio. Dollar. Doch die Bewertung von Arm China und damit aller Anteile sei ein Streitpunkt. Wu gehe davon aus, dass sich der Wert von Arm China seit der Gründung 2018 auf 7,5 Mrd. Dollar verfünffacht hat. In den Büros von Arm China habe Wu jedenfalls seine eigenen Sicherheitskräfte eingesetzt, die Vertretern von Arm oder dem Aufsichtsrat des chinesischen Ablegers den Zutritt verwehren. E-Mails vom Arm-Hauptquatier an Mitarbeiter würden gefiltert.

Ein wahres Politikum

Arm und dessen Verbündete haben sich bei den Bemühungen, Wu unilateral abzusetzen, dem Bericht zufolge unter anderem hochrangige Kontakte in Peking zunutze gamacht, um die Lokalregierung in Shenzen unter Druck zu setzen. Doch auch Wu hat einflussreiche Freunde in Shenzen. Das Tauziehen um seine Absetzung könnte also dauern. Der Volksrepublik China dürfte das nur Recht sein. Ein Verkauf von Arm an den US-Konzern Nvidia könnte schließlich dazu führen, dass die USA im Handelskrieg mit China versuchen, deren Zugang zu Arm-Technologien einzuschränken – was für die Smartphone-Industrie eine Katastrophe wäre.

Die meisten beteiligten Parteien wollten das Thema gegenüber der “FT” nicht kommentieren, seitens Arm China gab es eine Klagsdrohung gegen “jegliche Organisation oder Einzelperson, die Gerüchte in der Hoffnung streut, unseren Ruf zu schädigen”.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion

Ansprechpartner: Thomas Pichler

Tel.: +43-1-81140-314

E-Mail: pichler@pressetext.com

Website: www.pressetext.com

[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20201104003 ]

AnlegerPlus