Dänemark macht es vor: Politik muss Aktienkultur hierzulande dringend fördern

Börsenbär und Bulle

Finanzplanung ist Lebensplanung (Foto: FPSB Deutschland)Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.

Frankfurt/Main (pts025/10.01.2018/15:15) – Es gibt keine Anlageklasse, die langfristig ertragreicher ist als Aktien. In den vergangenen 100 Jahren brachten sie inflationsbereinigt im Schnitt rund fünf Prozent pro Jahr. Für den Aufbau eines Vermögens sind Aktien in den meisten Fällen deshalb unverzichtbar. Doch ist laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) nur jeder siebte Bundesbürger direkt oder indirekt über Fonds in Aktien investiert. Dafür liegen rund 40 Prozent der privaten Geldvermögen hierzulande in niedrig oder gar nicht verzinsten Bankeinlagen.

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„Es ist folglich dringend notwendig, dass die Politik etwas für die Aktienkultur in diesem Lande tut, indem sie Anlegern die Angst vor dieser Anlageklasse nimmt und Aktieninvestments vielleicht sogar steuerlich fördert“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Es macht Sinn, dass die Sparer zudem von gut ausgebildeten unabhängigen Experten über Aktien umfänglich informiert und behutsam an die Anlageklasse herangeführt werden.“ Letzteres können beispielsweise professionelle Finanzplaner wie die vom FPSB zertifizierten CFP®-Zertifikatsträger leisten, die ihre Kunden individuell und objektiv beraten.

Dänemark macht es vor. Genauer Brian Mikkelsen, seit 2016 dänischer Minister für Industrie, Handel und Finanzen. Er hat jüngst bekannt gegeben, dass er mit steuerbegünstigten Sparplänen Anleger an Aktien heranführen will. Damit will er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Aktiensparpläne sollen zum einen seinen Landsleuten eine höhere Rendite als das Sparbuch bringen und zum anderen dänischen Unternehmen Kapital zuführen.

Umfrage: Deutsche vergleichen Börse mit Spielcasino

„Soweit müsste die deutsche Politik im ersten Schritt aber noch gar nicht gehen“, überlegt Anlageexperte Tilmes. „Es wäre nämlich schon viel gewonnen, wenn zunächst mit der weit verbreiteten und unbegründeten Angst vor Aktien aufgeräumt wird.“ In der Tat scheinen viele Menschen hierzulande eine falsche Vorstellung von dieser Anlageklasse zu haben, wie der aktuelle AXA Deutschlandreport verdeutlicht. Demnach glauben 58 Prozent der Deutschen, mit einer Geldanlage an der Börse „unkontrollierbare Risiken“ einzugehen. Und etwa 46 Prozent sind sogar der Meinung, dass Aktien genauso riskant sind, wie ins Spielcasino zu gehen.

„Ein Investment in Aktien hat aber, wenn man langfristig investiert und nicht kurzfristig spekuliert, gar nichts mit einem Spielcasino zu tun“, erklärt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Das beweist ein Blick auf das Renditedreieck des DAI. Demnach lagen Anleger, die in der Vergangenheit in den deutschen Aktienindex DAX investierten, unabhängig vom Einstiegszeitpunkt spätestens nach 13 Jahren immer im Plus. Die Angst vor Aktien ist – zumindest für langfristig orientierte Anleger – rückblickend unbegründet. Dennoch verbleibt ein Restrisiko, dass sich Aktieninvestitionen, auch nach der Wiederanlage der Dividenden, erst nach vielen Jahren auszahlen können. Zudem sollten die überaus positiven Erträge der Vergangenheit nicht bedingungslos in die Zukunft fortgeschrieben werden.

„Die Aktienanlage hat viele Vorteile“, so Tilmes. Denn sie bewirkt zum Beispiel eine steigende Gesamtrendite des Geldvermögens. Laut dem Global Wealth Report 2017 der Allianz wächst hierzulande das Geldvermögen nämlich vor allem durch Arbeit, während es in anderen Ländern aus sich selbst heraus, also durch Anlagen in ertragreichere Assets, zunimmt. Tatsächlich besitzt zum Beispiel in Großbritannien fast jeder Vierte, in den Niederlanden sogar jeder Dritte Aktien. Dazu kommt, dass ein höherer Aktienanteil im Portfolio die Altersvorsorge erleichtern, die Ungleichheit bei der Vermögensverteilung abbauen und den Unternehmen zugutekommen kann.

Aktien ja, aber auch nur mit individueller Beratung

„Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn auch die deutsche Politik tätig werden würde“, urteilt der FPSB-Vorstand. Als Vorbild könnte eben Dänemark dienen. Dort sollen Sparer künftig bis zu 27.000 Euro in Aktiensparplänen anlegen können, wobei die Gewinne einer Abgeltungssteuer von 17 Prozent unterliegen sollen. Das wäre deutlich weniger als die hiesige Kapitalertragssteuer von 25 Prozent. Ferner sollen Sparer Steuernachlässe geltend machen können, wenn sie umgerechnet mindestens 108.000 Euro in dänische Start-ups investieren.

„Wichtig ist für Sparer dabei aber auch zu verstehen, dass es sich hier nicht um Spekulation, sondern um langfristiges Investieren handelt“, erklärt Tilmes. Das bedeutet, dass Aktienanlagen langfristig im Rahmen einer durchdachten Finanzplanung durchgeführt werden und zur individuellen Risikoneigung und Gesamtvermögensallokation des Anlegers passen müssen. Eine Vorgehensweise, wie sie professionelle Finanzplaner wie die CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®) praktizieren. Die unabhängigen Professionals können so dabei helfen, Anlegern die vielfach unbegründete Angst vor Aktien zu nehmen.

Über den FPSB Deutschland e.V.

Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 170.000 CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. Nach dem Zusammenschluss mit der European Financial Planning Association Deutschland (EFPA Deutschland) e. V. halten hierzulande per 31.12.2017 rund 2.000 Professionals 3.024 Zertifikate als CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger), European Financial Advisor (EFA) und Certified Foundation and Estate Planner (CFEP).

Die CFP®-Professionals zählen in Deutschland mit ihrem umfassenden und ständig aktualisierten Fachwissen zur Elite in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie sind im Durchschnitt 45 Jahre alt. Rund 20 Prozent der CFP®- und CFEP®-Professionals sind Frauen. Rund 60 Prozent der Zertifikatsträger sind als Finanz- und Nachlassplaner bei Banken tätig, die restlichen 40 Prozent sind freie Berater.

Der FPSB steht weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung. Erklärtes Ziel ist die Etablierung und Sicherstellung der Beratungsqualität auf hohem Niveau mittels national und international anerkannter Zertifizierungsstandards zum Nutzen der Verbraucher. Diese Standards werden durch die Akkreditierung von Qualifizierungsprogrammen sowie durch die Lizenzierung von Finanzberatern, die die akkreditierten Weiterbildungsprogramme und entsprechende Prüfungen erfolgreich absolviert haben, sichergestellt. Außerdem bietet der FPSB Deutschland den European Financial Advisor (EFA) als europaweit normierte Zertifizierung neben dem weltweit anerkannten CFP®-Zertifikat an.

Darüber hinaus hat der FPSB Deutschland als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus 1.480 Personen nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de

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Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.

Ansprechpartner: Iris Albrecht

Tel.: +49 69 9055938-0

E-Mail: presse@fpsb.de

Website: www.fpsb.de

[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20180110025 ]

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