Nach Zentralbankenkonferenz: Zinssorgen drücken Dax ins Minus

DAX
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In der Eurozone deutet alles auf eine strengere Zinspolitik hin. Anleger trennen sich deshalb von ihren Aktien, der DAX setzt seine Talfahrt fort. 

Bei seiner Rede auf der Zentralbankenkonferenz in Jackson Hole kündigte Jerome Powell an, an dem eigeschlagenen Kurs der geldpolitischen Straffung festhalten zu wollen. Der Chef der US-Notenbank wird also trotz Wachstumssorgen den Leitzins weiter anheben. Genaue Angaben zum weiteren Vorgehen wollte Powell am Freitag noch nicht machen. Er betonte aber, dass die Wiederherstellung der Preisstabilität einige Zeit in Anspruch nehmen werde. 

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Der Fed-Kurs trägt bereits erste Früchte, in den USA ist die Inflation im Juli nicht weiter angestiegen. In der Eurozone ist sie in diesem Zeitraum von 8,6 % auf 8,9 % geklettert, in mehreren Ländern bewegt sie sich bereits im zweistelligen Bereich. Deutschland steht mit 8,5 % vergleichsweise gut da, in den baltischen Ländern beträgt die Teuerungsrate mittlerweile mehr als 20 %. 

DAX rutscht weiter ab

Bisher hat die Europäische Zentralbank kaum Maßnahmen ergriffen, um die Preissteigerungen in den Griff zu bekommen. Der Leitzins liegt noch immer bei mageren 0,5 %. Jetzt haben sich mehrere Währungshüter für eine deutliche Anhebung im September ausgesprochen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte in einem Redebeitrag: „Je länger die Inflation hoch bleibt, desto größer ist das Risiko, dass die Öffentlichkeit das Vertrauen in unsere Entschlossenheit und Fähigkeit verliert, Kaufkraft zu bewahren“. Der französische Notenbank-Chefs Francois Villeroy de Galhau und sein lettischer Amtskollege Martins Kazaks sprachen sich ebenfalls für ein entschiedeneres Vorgehen aus. Die nächste Zinssitzung findet am 8. September statt. 

Die Aussicht auf eine restriktivere Geldpolitik belasten den deutschen Aktienmarkt. Der Leitindex Dax verlor bis zum Mittag 1,27 % auf 12.806 Punkte. Für den MDax ging es 0,74 % auf 25.334 Punkte nach unten, der SDax landete mit einem Minus von 0,81 % bei 11.880 Zählern. 

Bei den Einzelwerten war die Porsche Automobil Holding SE gefragt, das Papier verbesserte sich um 2,77 %. Massive Kursverluste mussten Infineon (3,5 %) und Bayer (2,7 %) hinnehmen. An der Spitze des MDax stand der angeschlagene Lieferdienst Delivery Hero mit einem Plus von rund 2,3 %, den SDax führte About You an. Die Aktien des Modehändlers verbesserten sich um mehr als 3 %. 

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Foto: © unsplash.com

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