Columbus/Bloomington (pte004/17.11.2020/06:15) – Betrugsskandale von Firmen erhöhen die Zahl an finanziell motivierten Verbrechen am Ort des Unternehmenssitzes. Gesetzesverstöße wie Diebstahl und Einbruch häufen sich, während beispielsweise die Mordrate davon unbeeinflusst bleibt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ohio State University http://osu.edu und der Indiana University http://iu.edu .
Kleine Städte betroffen
„Skandale können Implikationen haben, die weit über die Firma selbst hinausgehen. Am stärksten ist dieser Effekt bei kleineren Städten, wo die Auswirkungen von Betrug besonders heftig sind“, erklärt Eric Holzman, Koautor der Studie. Ihm zufolge haben solche Betrugsfälle oft schwere Folgen für Kleinstädte, weil danach die Konzerne häufig schließen oder viele Angestellte entlassen müssen.
Die Forscher haben für die Studie Daten des FBI zu 255 Fällen von Betrug in der Buchhaltung von Unternehmen zwischen den Jahren 1996 und 2013 analysiert. Sie haben auch die Verbrechensraten der Städte untersucht, in denen die Firmen ihre Hauptsitze hatten. Nach den Skandalen haben finanziell motivierte Vergehen im Durchschnitt um 2,3 Prozent zugenommen.
Mehr Stress im Familienleben
Auch unter Einbeziehung anderer Faktoren, wie beispielsweise der Verbrechens- oder Arbeitslosenrate zum Zeitpunkt des Skandals, haben Betrugsfälle einen Einfluss auf Vergehen wie Raub. Holzman zufolge bedeutet das aber nicht, dass Menschen, die ihren Job in den betroffenen Firmen verlieren, automatisch zu Verbrechern werden. Es könne andere Gründe für die Verbrechensrate geben, zum Beispiel führe der zusäzliche Stress im Familienleben möglicherweise zu mehr Jugendkriminalität.
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