New York (pte002/09.03.2020/06:05) – Selbst in der eher anonymen Welt der Gig Economy online besteht eine deutliche Gender Pay Gap. Das hat eine Studie von Columbia University https://columbia.edu und CloudResearch.com ergeben. Für Aufgaben, die sie via Amazons Crowdsourcing-Plattform Mechanical Turk (MTurk) https://www.mturk.com erhalten, bekommen Frauen demnach um gut ein Zehntel weniger Stundenlohn, obwohl die Rahmenbedingungen der Plattform eigentlich gegen derartige Ungleichheit helfen müssten.
Vermeintlich faires Spielfeld
MTurk ist ein Marktplatz, über den Unternehmen Arbeiter für Aufgaben finden können, die menschliche Intelligenz erfordern und nicht einfach einem Computer überlassen werden können. „Aufgrund von Faktoren, die einzigartig für den Online-Marktplatz von Mechanical Turk sind, wie Anonymität, Selbstauswahl von Aufgaben, relativer Homogenität der ausgeführten Aufgaben und flexibler Arbeitsplanung, haben wir auf dieser Plattform keine Einkommensunterschiede nach Geschlecht erwartet“, sagt Zohn Rosen vom Institut für Gesundheitspolitik und -management an der Columbia University.
Die durchgeführte Analyse von fast fünf Mio. Aufgaben, die über 20.000 Arbeiter von Januar 2016 bis Juni 2017 erfüllt haben, ergab jedoch Gegenteiliges. Der Stundenlohn von Frauen ist demnach im Schnitt um 10,5 Prozent geringer. Diese Gender Pay Gap kann auch nicht durch Demografie, Präferenzen bei den übernommenen Aufgaben oder Erfahrung erklärt werden. Zwar könne der Unterschied in Teilen damit zusammenhängen, wie schnell Arbeiten erledigt werden – doch vor allem scheinen sich Frauen ihrerseits mit vergleichsweise schlecht bezahlten Aufgaben zufrieden zu geben.
Spiegel des Alltags
Die Forscher vermuten, dass dies mit der in traditionellen Arbeitsmärkten alltäglichen Diskriminierung zusammenhängen könnte. „Die Erfahrungen von Frauen mit niedrigeren Löhnen im Vergleich zu Männern könnten die Entgelt-Erwartungen von Frauen auf Märkten der Gig Economy senken“, erklärt CloudResearch-Mitgründer Leib Litman.
„Künftige Forschung sollte die beobachtete Gender Pay Gap in dieser Nische der Gig-Economy untersuchen und versuchen zu verstehen, wie diese sowohl breitere Geschlechterungleichheiten widerspiegeln als auch Möglichkeiten für strukturelle Abhilfemaßnahmen aufzeigen könnte“, meint daher Lisa Bates, Professorin für Epidemologie an der Columbia University.
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