Gewinn 2019 halbiert: Daimler schlittert in Krise

Börsenbär und Bulle

Mercedes-Benz: Gewinneinbruch bei Daimler (Foto: pixabay.com, MikesPhotos)pressetext.redaktion

Stuttgart (pte020/22.01.2020/12:30) – Der deutsche Autokonzern Daimler http://daimler.com hat 2019 einen Gewinneinbruch von fast 50 Prozent erlitten. Zum Vergleich: 2018 lag der Gewinn vor Steuern und Zinsen noch bei etwa 11,1 Mrd. Euro, im vergangenen Jahr dagegen rutschte er auf 5,6 Mrd. Euro ab. Dazu kommen noch zusätzliche Ausgaben aufgrund des Diesel-Skandals auf die Mercedes-Benz-Mutter zu.

Nachhinken bei E-Mobilität

Die düstere Gewinnberechnung enthält noch nicht „voraussichtliche zusätzliche Aufwendungen für laufende behördliche und gerichtliche Verfahren und Maßnahmen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen in verschiedenen Regionen und Märkten. Diese betragen nach vorläufiger Einschätzung 1,1 bis 1,5 Mrd. Euro und werden sich im Wesentlichen bei Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans negativ auswirken“, schreibt Daimler in einer Mitteilung an die Aktionäre.

Die Umsatzrendite des von Mercedes-Benz Vans wird laut der aktuellen Ergebniserwartung ein Minus von 15 Prozent bis 17 Prozent erleiden. Diese Sparte ist laut dem „Handelsblatt“ besonders vom Diesel-Skandal betroffen, da hier fast ausschließlich Selbstzünder verkauft werden. Ein weiteres Problem ist der Umstieg auf die Elektromobilität, bei der Daimler nachhinkt. Deswegen könnte das Unternehmen als einziger deutscher Autobauer die Umwelt- und Verbrauchsvorgaben der EU verfehlen, was zu hohen Geldstrafen führen würde.

Dritte Gewinnwarnung seit Mai

Daimler hat bereits zum dritten Mal seit dem Antritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius im vergangenen Mai eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Källenius will 1,4 Mrd. Euro beim Personal sparen und mehr als 10.000 Mitarbeiter abbauen, um die Marktkapitalisierung hochzutreiben. Jedoch tragen diese Pläne bislang noch keine Früchte. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:21 Uhr) notiert die Daimler-Aktie mit einem Minus von 1,35 Prozent bei 45,54 Euro.

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