Glücksspiel-Charity: Spot deutet Missbrauch an

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Kino-Werbung: Spot deutet Kindesmissbrauch an (Foto: asa.org.uk)pressetext.redaktion

London/Wien (pte003/13.06.2017/06:10) – Eine Kino-Werbung der britischen Glücksspiel-Charity Responsible Gambling Trust http://about.gambleaware.org ist aufgrund der Andeutung eines Kindesmissbrauchs zurückgezogen worden. Zu sehen ist eine junge Frau, die auf ihrem Bett sitzt, während ein älterer Mann in der Ecke sitzt und sagt: „Es ist nur ein bisschen Spaß. Erinnere dich an diese Eile. Es war das beste Gefühl, das du je hattest. Deine Worte, du sagtest es war perfekt, du sagtest es war so“!

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Werbezweck verfehlt

„Der zurückgezogene Kino-Spot ist Teil einen größeren Kampagne für Responsible Gambling unter dem Titel ‚Voices‘. Spieler und Spielerinnen unterschiedlicher Altersklassen werden hierbei gezeigt in ihrem verlorenen Kampf gegen die Spielsucht. Ihr Widerstand wird gebrochen durch einen Einflüsterer, dessen Verführung sie letztlich erliegen. Die Figur des Einflüsterers wird in mehreren Spots repräsentiert durch denselben Protagonisten mit unsympathischer bis bedrohlicher Ausstrahlung“, erklärt Markenforscher Gereon Friederes http://marketmind.at gegenüber pressetext.

Im Kontext der Gesamtkampagne sei der kritisierte Spot stringent und Missinterpretationen unwahrscheinlich: „Es geht um Spielsucht. Betrachtet man den zurückgezogenen Spot isoliert, so drängen sich für viele Zuseher rund um den visuellen Plot ‚Mädchen – Bett – bedrohlicher Mann‘ in Verbindung mit dem Voice Over mit Begriffen wie ‚Fun‘, ‚Rush‘, ‚Feeling‘ und verführender Stimme deutliche Assoziationen zum Kindesmissbrauch auf“, schildert der Experte.

Das sei selbstverständlich ein grober Fehler der Agentur und des Auftraggebers. „Leider kommen solche Fehler – in der Regel mit geringerer Tragweite – immer wieder vor, weil die Werbetreibenden in der Entwicklung nur die Gesamtkampagne vor Augen haben und sich nicht bewusst machen, dass die meisten Zuseher davon nur Ausschnitte – oft sogar nur ein einziges Werbemittel – sehen“, führt Friederes aus. Daher müsse jedes Werbemittel für sich alleine klar in seiner Botschaft sein.

Glücksspiel-Charity zeigt Reue

Nach dem Monolog bewegt sich das Mädchen zu dem Tisch, an dem der Mann, der mittlerweile verschwunden ist, gesessen ist. Dort befindet sich jetzt ein Laptop, auf dem sich das Mädchen für ein Bingo-Spiel registriert, bevor das BeGambleAware.org-Logo erscheint. Seher haben den männlichen Darsteller als bedrohlich und sexuell gewalttätig empfunden. Somit hat die Kino-Werbung in den Rezipienten Abscheu und Mitleid ausgelöst.

Der Advertising Standards Authority (ASA) http://asa.org.uk zufolge verstehen die Rezipienten bis zum Finale nicht, worin das eigentliche Ziel der Werbung liegt. „Wir haben verstanden, dass die Intention darin bestand, eine junge Frau in ihrem Schlafzimmer darzustellen, die gegen ihr Bedürfnis ankämpft, Online-Glücksspiele zu nutzen. Unserer Einschätzung nach ist der Werbungszweck jedoch mehrdeutig und nicht transparent“, heißt es vonseiten der ASA.

Laut der ASA ist die Werbung, die vor dem Kinofilm „Trainspotting 2“ abgespielt worden ist, aufgrund dieser Anspielung auf einen sexuellen Missbrauch schockierend und emotional aufwühlend. Vor allem für Opfer eines Missbrauchs sei die Werbung in hohem Maße schmerzlich sowie traumatisch. „Uns tut es leid, dass der knallharte Film, den wir entwickelt haben, um das Bewusstsein für das Risiko einer Spielsucht zu schärfen, für ein derartiges Ärgernis gesorgt hat“, erklärt Marc Etches, Chief Executive von GambleAware.

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Aussender: pressetext.redaktion

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[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20170613003 ]

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