Krieg mit Nordkorea würde Öl-Seeweg vernichten

Börsenbär und Bulle

Transportschiff: Lage mit Nordkorea kritisch (Foto: pixabay, KarinKarin)pressetext.redaktion

Edinburgh (pte002/01.09.2017/06:05) – Eine militärische Auseinandersetzung mit Nordkorea könnte den Transport von Rohöl nach Südkorea, Japan und China zum Stillstand bringen. Global machen die drei Länder zusammen ein Drittel des auf dem Seeweg beförderten Öls aus. Das prognostiziert das Energie-Beratungsunternehmen Wood Mackenzie http://woodmac.com . Der globale Markt würde demnach „schwer belastet“. Regionale Lagerbildung und höhere logistische Kosten könnten einen Preisaufschlag bedeuten.

Reserven für 90 Tage

Im schlimmsten Fall könnte China Öl aus strategischen Reserven mobilisieren. Dies würde zum ersten Mal passieren, seit es diese 2013/14 angelegt hat, erklärt Chris Graham, Experte für Gas bei Wood Mackenzie. Südkorea und Japan würden dem Fachmann nach auf ähnliche Notfallreserven zurückgreifen. Beide Länder haben Lager, die eine 90-tägige Versorgung abdecken. Obendrein hat Japan die Möglichkeit, auf nukleare Energie im Falle eines militärischen Konfliktes zurückzugreifen.

Für China stellt die eigene Ölproduktion einen Puffer dar. Die Nähe der Anlagen zu Nordkoreas Grenzen macht das Land jedoch anfällig. Laut Graham sind im Falle einer Eskalation 58 Prozent bedroht. 1,5 Mio. Barrel Öl der chinesischen Produktion kommen pro Tag von den Niederlassungen in Nordkoreas Nähe. Sie befinden sich in einem Umkreis von 200 Kilometern zur Grenze. Zum Vergleich: In China werden pro Tag 3,95 Mio. Barrel Öl hergestellt.

Rakete über Japan

Am Dienstag hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un eine Rakete über Japan fliegen lassen. Sie zerbrach in drei Teile, nachdem sie 2.700 Kilometer geflogen war – weit bevor sie ihrer 4.000-Kilometer-Reichweite nahekam. US-Präsident Donald Trump: „Die USA haben 25 Jahre lang ‚Erpressungsgelder‘ gezahlt, damit ist nun Schluss.“ Welchen Weg die USA einschlagen werden, ist ungewiss. Uneinigkeit spiegelt sich in der Aussage des US-Verteidigungsministers James Mattis wider. Man setze weiterhin auf Diplomatie.

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