London (pte004/22.01.2021/06:10) – Lehrer arbeiten in Großbritannien heute mehr und härter als Angestellte in jedem anderen Berufsfeld. Neun von zehn hatten nach eigenen Angaben schon vor der Corona-Krise übermäßig viel Arbeit, während das nur auf durchschnittlich 44 Prozent der Berufstätigen in anderen Bereichen zutrifft. Das ergibt eine Studie des University College London http://ucl.ac.uk . Studienautor Francis Green warnt davor, dass die Qualität des Lehrerberufs immer mehr abnimmt.
„Hohe Arbeitsintensität“
„Ausschlaggebend für die Berufsqualität bei Lehrern ist die hohe und wachsende Arbeitsintensität. Sie ist mittlerweile auf noch nie zuvor gesehene Ausmaße gestiegen. Für eine gute Umgebung nach der Corona-Pandemie muss es hier Verbesserungen geben. Das betrifft nicht nur Lehrer, sondern auch Schulen und Schüler, die auf hohe Lernqualität angewiesen sind“, gibt Francis Green zu bedenken.
Green hat Daten aus der jährlich stattfindenden Umfrage „Skills and Employment Survey“ des Marktforschungsinstituts GfK aus den Jahren 1992 bis 2017 analysiert. Bei dieser Erhebung werden Angestellte aus verschiedenen Berufsgruppen zu ihrer Arbeit befragt. An der neuesten Version haben 857 britische Lehrer teilgenommen.
Beruf wird unattraktiver
Insgesamt 90 Prozent der Lehrer haben im Jahr 2017 ihre Arbeit als sehr intensiv eingeschätzt. Im Jahr 1992 lag diese Anzahl noch bei 54 Prozent. 85 Prozent kommen im Jahr 2017 regelmäßig erschöpft von der Arbeit nach Hause. Bei anderen Berufsgruppen trifft das nur auf 45 Prozent zu. 58 Prozent sagen außerdem, dass sie sehr schnell arbeiten müssen.
Weniger als ein Drittel der Lehrer haben einen signifikanten Einfluss darauf, wie sie ihre Aufgaben vollziehen können, nur zehn Prozent haben besondere Entscheidungskraft am Arbeitsplatz. 27 Prozent fühlen sich sehr gestresst. Green warnt davor, dass der Job als Lehrer in der Pandemie noch schwieriger und damit immer unattraktiver wird. Ohne echte Verbesserungen droht ein massiver Personalmangel.
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