Leitwährung: Yuan keine Gefahr für den Dollar

Börsenbär und Bulle

Yuan: China setzt auf Internationalisierung (Foto: pixabay.com, moerschy)pressetext.redaktion

Peking/Washington (pte003/03.09.2020/06:10) – Die Bedeutung des Yuan (CNY) als internationale Transaktions- und Reservewährung steigt, aber zu langsam, um dem Dollar als Leitwährung gefährlich zu werden. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) http://imf.org ist der Anteil der auch als Renminbi (RMB) bekannten Währung in den weltweiten Reserven seit 2016 nur von ein auf zwei Prozent gestiegen. In Peking versucht man nun, mit Bau-Initiativen dem Yuan einen „Weg in die globalen Handelsverträge“ zu ebnen.

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RMB nur auf Rang sechs

„Der anhaltende Handelskrieg zwischen China und den USA und dessen Auswirkungen auf den Technologie- und Finanzsektor haben in Peking die Bemühungen verstärkt, die Internationalisierung des RMB voranzutreiben“, zitiert „CNBC“ aus einem Bericht der DBS Bank http://dbs.com.sg , der größten Bank Südostasiens. Der RMB liege im Ranking der meist verwendeten Währungen der Welt gegenwärtig auf Rang sechs. „Rund 20 Prozent des chinesischen Handels werden damit abgewickelt“, so die Experten.

Die unangefochtene Leitwährung bleibt aber der Dollar: Laut IWF werden knapp 50 Prozent der globalen Handelsverträge in der US-Währung abgeschlossen. „Weil chinesische Assets zunehmend auch auf globalen Märkten gehandelt werden, müssen auch immer mehr Ausländer Yuan verwenden – das beflügelt dessen Internationalisierung“, meint Eswar Prasad, Professor an der Cornell University http://cornell.edu und ehemaliger Leiter der China-Abteilung beim IWF: „Trotzdem ist es aber nicht sehr wahrscheinlich, dass der RMB den Dollar als die dominierende Währung in den nächsten Jahren ablösen kann.“

BRI-Initiative „kritischer Faktor“

Als wesentliche Faktoren im Zusammenhang mit der wachsenden Bedeutung des CNY wird neben dem Handelsstreit mit den USA etwa die „Belt and Road“-Initiative (BRI) in China angeführt. „Dieses ambitionierte Projekt zielt darauf ab, ein komplexes Netz aus Zug-, Straßen- und Schiffsverbindungen zu bauen, das sich von China aus über Zentralasien, Afrika und Europa spannt und den Handel ankurbeln soll“, erläutert Sven Schubert, Senior Investment Strategist bei Vontobel Asset Management http://am.vontobel.com .

Das massive Vorhaben könnte sich als „kritischer Faktor“ für die Verbreitung des Yuan herausstellen, wie der Analyst betont: „Dank dieser Initiative wird der Einfluss Chinas in der Region Eurasiens und in Afrika deutlich ansteigen, weil dadurch viele Länder an das chinesische Wirtschaftssystem gebunden werden. Das ebnet dem Yuan den Weg in die globalen Handelsverträge.“

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