Lokale Strompreise für Deutschland gefordert

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Strommasten: nodales Preissystem gefordert (Foto: pixabay.com, jplenio)pressetext.redaktion

Mannheim (pte023/19.03.2021/13:50) – Der Strompreis in Deutschland sollte lokale Bedingungen des physischen Netzes berücksichtigen und daher nicht länger bundesweit einheitlich gebildet werden. Zu dem Schluss kommt das aktuelle Forschungspapier eines Konsortiums von TU München, FIM/FIT Fraunhofer, DIW Berlin, EWI Institut der Universität zu Köln und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://zew.de .

Ziel Energiewende

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“Ohne das passende Markt-Design kann die Energiewende nicht gelingen. Der bisherige Strommarkt bildet die physischen Gegebenheiten des Netzes nicht unmittelbar ab, sondern setzt auf nachträgliche Anpassungen. Flexibilität auf der Nachfrageseite, welche die Integration volatiler erneuerbarer Energien in das Stromsystem unterstützen würde, wird nicht ausreichend belohnt”, sagt Marion Ott, ZEW-Forscherin und Co-Autorin der Studie.

So ist der Strommarkt laut Studie bisher nicht in der Lage, Engpässe der Leitungskapazität abzubilden. Zwar könnten die Windparks im Norden die hohe Nachfrage großer Industrieunternehmen im Süden decken. Ist das Netz jedoch aufgrund fehlender Kapazität nicht in der Lage, die produzierte Strommenge in den Süden zu liefern, werden Windkrafträder heruntergeregelt und fossile oder andere Kraftwerke im Süden aktiviert, heißt es.

Nodales Preissystem

Die Fachleute sprechen sich für ein sogenanntes nodales Preissystem aus, um den Strommarkt für hohe Anteile an Erneuerbaren flexibler zu machen. Dabei würde der Strommarkt zur Bestimmung der Preise in regionale Knoten aufgeteilt. Zwischen diesen würde sich der Strompreis abhängig von Engpässen in den Übertragungskapazitäten unterscheiden.

Co-Autorin Ott: “Ein nodales Preissystem wird nicht nur den unterschiedlichen Netzkapazitäten gerecht, sondern setzt auch Anreize zu lokaler Nachfrageflexibilität. Energieintensive Industrieunternehmen könnten beispielweise ihre Produktionsprozesse auf ein sich veränderndes Stromangebot anpassen. Das setzt jedoch entsprechende Preissignale voraus.”

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[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20210319023 ]

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