Fresach (pte003/02.06.2021/06:05) – „Menschen und Ereignisse positiv beeinflussen“: Darum geht es bei Leadership, so der Unternehmensberater und Business-Coach Peter Baumgartner http://peterbaumgartner.at . In der Diskussionsrunde „Am Limit“ im Rahmen siebten Europäischen Toleranzgespräche http://fresach.org befassten sich er und weitere Experten unter anderem damit, welche Herausforderungen die moderne Welt und die Corona-Pandemie dabei bereithalten und wie gute Führung daher aussieht.
Mehr als nur Delegieren
Vor einigen Jahrzehnten galt im Prinzip gekonntes Delegieren als gutes Management. „Führen ist heute eine hochkomplexe Tätigkeit“, betonte Burnout-Beraterin Evelyne Hubert-Reitan. Um Globalisierung, Verdichtung, Wettbewerb, Digitalisierung und aktuell auch noch eine Pandemie zu meistern, reiche einfaches Aufgabenverteilen nicht. Führen heiße da Diagnostiker sein, Dialoge führen und Ideen anreichern. Gerade Change Managment ist der Expertin zufolge derzeit ein großes Thema, denn Veränderung darf nicht zulasten der Menschen gehen. „Es kostet viel Geld, wenn Mitarbeiter in einem Burnout landen“, warnte Hubert-Reitan.
Prozesse umstellen, Geschäftsmodelle neu denken, Schwerpunkte neu setzen und die Mitarbeiter dabei mitnehmen – vor dieser verantwortungsvollen Aufgabe stehen Führungskräfte. „Sie nehmen ihre Verantwortung auch sehr ernst“, meinte Iris Straßer, Leiterin des Unternehmensnetzwerks „Verantwortung zeigen“ http://verantwortung-zeigen.at . Die wichtigste Fähigkeit, „die eine gute Führungskraft ausmacht, ist, dass sie Menschen mag.“ Denn Kommunikation und Vertrauen sind entscheidend. Wichtig ist das Hineinwachsen in die Aufgabe. „Führungskräfte werden nicht als Führungskräfte geboren“, betonte Straßer.
Expertise ist nicht alles
Gute Sachkenntnis alleine macht jedenfalls keine erfolgreiche Führungskraft. „Manager werden wegen ihrer sachlichen Expertise geholt und wegen ihrer persönlichen Performance hinausgeschmissen“, zitierte Günther Tengel, Geschäftsführer des Managementberaters Amrop Jenewein http://amropjenewein.at , einen in der Geschäftswelt gängigen Spruch. Ganz fair scheint das nicht, aber Fairness ist in der Geschäftswelt womöglich ohnehin eine überstrapazierte, hole Forderung. Tengel verwies darauf, dass gerade Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, in dieser Hinsicht nicht den besten Ruf hat.
„Alles ist heute 4.0“, meinte indes Baumgartner und hinterfrage den Wert dieses Schlagworts. Denn die dem zugrunde liegenden Zählungen machen menschheitsgeschichtlich wenig Sinn. „1.0 kann für uns Menschen nur die Entwicklung der menschlichen Sprache sein“, betonte der Business-Coach. Nach Schrift und Buchdruck wären wir dann heute wirklich bei 4.0 in einer Abfolge für die Kommunikation wesentlicher Kulturtechniken. Mehr ins Zentrum zu rücken, wie wir miteinander umgehen, wäre aus Sicht des Experten ohnehin auch für die Wirtschaft sinnvoll. „Ich sage das zu all meinen Unternehmen: Ihr könnt euch nur noch über die Kultur weiterentwickeln“, so Baumgartner abschließend.
Fotos zur Diskussionsrunde „Am Limit – Leadership & Fairness in Zeiten der Krise“ im Rahmen der siebten Europäischen Toleranzgespräche stehen unter https://fotodienst.pressetext.com/album/3764?end=36 als Download zur Verfügung.
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