Oberpfaffenhofen (pts012/18.10.2021/10:15) – Beim künftigen Mondlandesystem LSAS (Lunar Surface Access Service), das der Raumfahrtkonzern OHB SE gemeinsam mit dem israelischen Partner Israel Aerospace Industries (IAI) auf den Weg bringt, gibt es eine wichtige Weichenstellung: Vertreter des israelischen Unternehmens Helios und Vertreter von OHB unterzeichneten eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) für einen Mitflug von Helios-Hardware bei den ersten drei LSAS-Missionen auf die Mondoberfläche.
Ressourcen auf dem Mond nutzen
„OHB wird europäischen und internationalen Kunden aus Wissenschaft und Wirtschaft eine zeitnahe Zugangsmöglichkeit zum Mond bieten. Bei der Erschließung des Wirtschaftsraumes Mond möchten wir mit LSAS als erstem europäischen Mond-Shuttleservice eine Lücke schließen, denn laut derzeitiger Planung wird ein institutioneller europäischer Moon-Lander frühestens 2029 zur Verfügung stehen“, erklärt Dr. Lutz Bertling, Vorstandsmitglied der OHB SE. „Wenn in Kürze Nutzlasten für Mondmissionen ausgeschrieben werden, wollen wir mit unserem LSAS-Mondlandeservice parat stehen.“
„Die Produktion von Sauerstoff auf der Mondoberfläche ist der Schlüssel, der die Expansion der Menschheit über die Erde hinaus ermöglichen und die Kosten für die Erforschung des Weltraums drastisch senken wird. Sauerstoff wird der begehrteste Rohstoff im Weltraum sein, da er über 60 Prozent der Masse jedes voll beladenen Raumfahrzeugs ausmacht, das für Missionen zum Mond und darüber hinaus bestimmt ist“, erklärt Jonathan Geifman, CEO von Helios. „Helios‘ Mondmission mit OHB dient der Weiterentwicklung der Technologie zur Produktion von Sauerstoff unter realen Bedingungen auf dem Mond und ist ein wichtiger Schritt hin zur Realisierung der aufstrebenden cislunaren Industrie.“
„Die Rückkehr zum Mond und die Schaffung einer dauerhaften Basis auf dem Mond erfordern internationale Zusammenarbeit und die Gründung von Partnerschaften zwischen Raumfahrtbehörden und privaten Unternehmen“, sagt BG (Res.) Uri Oron, Generaldirektor der Israelischen Raumfahrtagentur. „Helios, ein israelisches Start-up, das von der israelischen Raumfahrtagentur unterstützt wird, ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das eine Schlüsselrolle bei den Bestrebungen, zum Mond zurückzukehren einnehmen wird. Die israelische Raumfahrtagentur begrüßt die Zusammenarbeit zwischen OHB SE, Helios und Israel Aerospace Industries. Diese Kooperation zeigt die starken, langjährigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel und den Beitrag, den diese Partnerschaft für die Raumfahrtindustrie leisten kann.“
„Mit der Absichtserklärung schlägt Helios einen wichtigen Pflock ein, um frühzeitig auf dem Mond Hardware zur in-situ Ressourcennutzung erproben zu können“, sagt Dr. Timo Stuffler, Leiter Business Development bei OHB. „In der Zukunft soll auch Eis auf dem Mond genutzt werden, um durch Spaltung in Sauerstoff und Wasserstoff Raketen-Tankstellen und Energie-Stationen aufzubauen.“
Take me to the Moon: 2025 soll es losgehen
OHB und der Partner IAI setzen alles daran, mit dem Mondtransfer LSAS ab 2025 wissenschaftliche und kommerzielle Nutzlasten auf die Mondoberfläche zu bringen. „Insgesamt dürfen die Nutzlasten der Kunden je nach Missionstyp eine Gesamtmasse zwischen 80 und 110 Kilogramm auf die Waage bringen. Wir freuen uns, dass sich bereits mehr als 100 Interessenten aus Wissenschaft und Industrie gemeldet haben“, sagt Séverine Jacquet, die OHB-seitig erste Ansprechpartnerin für potentielle Kunden ist.
Partnerschaft mit hohen Zielen
Die OHB SE leitet und koordiniert das Projekt LSAS und die einzelnen Missionen zum Mond. Das fängt bei der Auswahl der Nutzlasten an, geht über deren Integration auf den Moon-Lander und reicht bis hin zu Start und Missionsbetrieb. Auch die Vermarktung der Mitfluggelegenheiten zum Erdtrabanten liegt in den Händen von OHB. Der israelische Partner IAI, mit dem OHB seit mehr als drei Jahren zusammenarbeitet, bringt die Erfahrungen aus der früheren eigenen Mondmission in das Mondlandefahrzeug ein.
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Aussender: OHB SE
Ansprechpartner: Günther Hörbst
Tel.: +49 421 2020 9438
E-Mail: guenther.hoerbst@ohb.de
Website: www.ohb.de
[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20211018012 ]