Stuttgart/Berlin (pte033/16.10.2020/13:30) – Die deutsche Automobilbranche legt trotz anhaltender Corona-Krise eine Atempause ein. Mercedes-Mutter Daimler http://daimler.de verzeichnet im dritten Quartal 2020 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 3,7 Mrd. Euro, im Vorjahreszeitraum waren es nur 2,7 Mrd. Euro. Bei Premium-Autobauer Porsche http://porsche.de verbessert sich die Nachfrage allmählich, auch wenn der weltweite Absatz im bisherigen Jahr um fünf Prozent auf 191.547 Fahrzeuge gesunken ist. Außerdem hat sich auch der Absatz von Volkswagen (VW) http://vw.de verbessert.
„Krise hat weiterhin Einfluss“
„Bei diesen Zahlen ist Vorsicht geboten, weil das Jahr 2019 keine guten Vergleichswerte bietet. Sowohl 2019 als auch 2018 waren für die deutsche Autobranche vor allem wegen der Umsetzung der Emissions-Vorgaben sehr schlecht. Deswegen ist Optimismus noch nicht angebracht, die Corona-Krise hat weiterhin einen massiven Einfluss. Vor allem bei VW und Daimler besteht sogar die Gefahr, dass die Emissions-Maßnahmen wegen der schlechten Zahlen nicht eingehalten werden können“, warnt Automobilanalyst Matthias Schmidt http://schmidtmatthias.de im pressetext-Gespräch.
Noch im zweiten Quartal 2020 hat die Pandemie Daimler einen operativen Verlust von 1,7 Mrd. Euro beschert. Doch vor allem im September hat sich der Absatz verbessert. Das trifft besonders die Tochter Mercedes-Benz, die mit einem Ergebnis von 2,1 Mrd. Euro die Erwartungen von Experten übertroffen hat. „Nach dem katastrophalen zweiten Quartal hat Daimler in die Gewinnspur zurückgefunden. Auch auf Jahressicht sollte der Konzern noch deutlich schwarze Zahlen schreiben, sofern Corona dem nicht erneut in die Quere kommt“, so Frank Schwope von der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) http://nordlb.de gegenüber pressetext.
Porsche konnte den Absatz vor allem auf dem chinesischen Markt retten. Zwischen Januar und September hat der Konzern 62.823 Einheiten an die Volksrepublik geliefert. In Europa lag die Zahl dagegen nur bei 55.483 Autos. Das wichtigste Modell für Porsche ist der „Cayenne“. Weltweit konnten 64.299 dieser Fahrzeuge verkauft werden, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von vier Prozent bedeutet. Porsche gibt sich für das vierte Quartal optimistisch, die Nachfrage hätte sich auch auf anderen Märkten als China wieder verbessert.
Elektroautos Zukunft für VW
VW konnte im September ein Verkaufsplus von 3,3 Prozent auf 933.600 Autos verbuchen. Deutschlands größtem Autobauer ist besonders der westeuropäische Markt zugute gekommen. Hier hat der Konzern ein Absatzplus von zehn Prozent erreicht. Schwope sieht für VW vor allem Elektroautos in Zukunft als wichtig. „VW dürfte dieses Jahr mehr als 300.000 Elektroautos verkaufen. Nächstes Jahr könnte sich die Zahl bereits auf über 600.000 Einheiten belaufen, so dass die Wolfsburger bei den Absatzzahlen auf Augenhöhe mit Tesla lägen, wenngleich beide auch 2021 noch keinen Gewinn mit Elektroautos erzielen dürften“, so die Einschätzung des Experten.
Nicht nur der deutsche Markt entspannt sich. Der schwedische Hersteller Volvo konnte im dritten Quartal sein Geschäft mit Lastkraftwagen deutlich ankurbeln. Die Zahl der Bestellungen stieg um 61 Prozent auf 57.530 Einheiten. Zwar wirkt sich auch hier die Corona-Krise auf den Umsatz aus, jedoch weniger stark als erwartet. Das operative Ergebnis ist von 7,2 Mrd. Kronen (etwa 700 Mio. Euro) auf 10,9 Mrd. Kronen (ungefähr eine Mrd. Euro) gesunken.
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