Schließfach mieten: Was kostet ein Bankschließfach?

Schließfach mieten
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Den Familienschmuck, Dokumente (z. B. Zeugnisse, Stammbücher oder Testamente) oder Bargeld, Kunstgegenstände oder Gold, viele dieser Wertgegenstände will man eventuell nicht daheim aufbewahren. Sicherer sind die Wertsachen möglicherweise in einem Bankschließfach. Was es zu beachten gilt, wenn man ein Schließfach mieten will, darüber gibt dieser Beitrag einen kurzen Überblick.

Gerade in den letzten Jahren waren Bankschließfächer sehr begehrt und teilweise sogar „ausverkauft“ wegen der hohen Nachfrage. Mit Einführung der Negativzinsen hatte der ein oder andere Sparer seine Schäfchen lieber ins Trockene gebracht. Und statt unter dem Kopfkissen wurde der Notgroschen z. B. in Bankschließfächern gehortet. Denn in den eigenen vier Wänden könnte schnell etwas passieren: ein Wohnungsbrand, Überschwemmungen oder Einbruch. Da scheint die Einlagerung von geeigneten Vermögensgegenständen die sicherere Alternative.

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Inhalt

  1. Wer kann ein Schließfach mieten?
  2. Was kann ins Schließfach eingelagert werden?
  3. Wie ist das Schließfach versichert?
  4. Wenn der Mieter stirbt?
  5. Was kostet ein Bankschließfach?
  6. Schließfach mieten FAQ

Wer kann ein Schließfach mieten?

Jede voll geschäftsfähige Person kann ein Schließfach bei einer Bank mieten. Alternativen zu Bankschließfächern sind analoge Verwahrungsoptionen bei Unternehmen. Die Angebote unterscheiden sich im Preis. Und dieser wiederum ist von der Ausgestaltung der Konditionen abhängig. Darunter fallen die angewendeten Sicherheitsstandards, der Zugang zu den Schließfächern (also die Öffnungszeiten) und die Höhe der Versicherungssumme der Wertgegenstände. Schließfächer außerhalb des Bankenuniversums sind besonders dann eine Alternative, wenn die eigene Bank oder andere Banken keine freien Fächer mehr vermieten. Einige Banken bieten diese beispielsweise nur eigenen Bankkunden an. Sind alle Schließfächer vermietet, kann man sich möglicherweise auf eine Warteliste setzen lassen

Zur Eröffnung eines Bankschließfachs muss man persönlich in die jeweilige Filiale gehen und sich idealerweise schon vorher Gedanken über die zu verstauenden Wertgegenstände machen (damit man selbst über die wertmäßige Summe der Einlagerung Bescheid weiß). Außerdem ist es sinnvoll zuvor bei der Bank zu erfragen, welche Unterlagen für die Eröffnung notwendig sind, und ein Blick ins Preis-Leistungsverzeichnis der Bank ist obligatorisch. Mit der Bank wird dann ein Mietvertrag abgeschlossen, in dem die Schrankfachnummer, Mietdauer, der Preis und gegebenenfalls die Versicherung aufgeführt ist.

Wenn man einer Vertrauensperson den Zugang zum Schließfach ermöglichen möchte, ist das ebenfalls grundsätzlich möglich. Das empfiehlt sich z. B. dann, wenn man dort ein Testament oder eine Patientenverfügung eingelagert hat. Hierzu muss der Inhaber des Bankschließfachs eine entsprechende Vollmacht ausstellen und „mit der zu bevollmächtigenden Person bei der Bank erscheinen“, so der Bankenverband. Auch hier empfiehlt es sich, vorab bei der Bank zu erfragen, welche Unterlagen zum Termin mitgebracht werden müssen.

Was kann ins Schließfach eingelagert werden?

Hier gibt es viele Möglichkeiten: Schmuck, Gold, andere Edelmetalle, Dokumente wie Geburts- und Heiratsurkunden, Urkunden aller Art, Fahrzeugbriefe, Versicherungsscheine, Zeugnisse, Testamente, Patientenverfügungen, persönliche Briefe und Fotos oder gesicherte Daten auf Festplatten oder anderen Speichermedien. Nicht ins Schließfach gehören – und es ist auch verboten – Waffen und Munition, radioaktives Material, Drogen und Lebewesen.

Der Bankenverband weist in einem Blogbeitrag darauf hin, „den Zugang zum Bankschließfach hat nur der Mieter oder eine bevollmächtigte Vertrauensperson. Was im Schließfach liegt, bleibt das Geheimnis des Mieters. Auch die Mitarbeiter der Bank wissen nicht, was sich darin befindet.“ Um an das Schließfach zu kommen, muss sich der Mieter bei der Bank ausweisen und wird dann von einem Mitarbeiter in den Tresorraum gebracht. Bei moderneren Anlagen erfolgt der Zugang bereits über voll- oder halbelektronische Anlagen, so der Bankenverband.

Wie ist das Schließfach versichert?

Ganz sicher sind die Wertgegenstände auch im Bankschließfach nicht, selbst wenn Diebstahl oder Beschädigungen eher selten vorkommen. Bankfachinhaltsversicherungen sollen das Restrisiko abfedern und sind separat vom Mietvertrag abzuschließen, sofern im Mietvertrag kein automatischer Versicherungsschutz enthalten ist. Da die Bank nicht weiß, welche Wertgegenstände sich im Schließfach befinden, sollte für den Versicherungsfall in jedem Fall eine Liste der Wertgegenstände angefertigt und laufend aktuell gehalten werden. Übrigens, Bargeld ist nicht immer versicherbar. Ob das möglich ist, sollte bei der Bank daher in Erfahrung gebracht werden.

Was passiert wenn der Mieter stirbt?

Der Bankenverband weist darauf hin, dass im Fall des Versterbens des Mieters eines Schließfachs dessen Erben das Schließfach kündigen und seinen Inhalt an sich nehmen oder gegebenenfalls nach Abstimmung mit der Bank den Mietvertrag übernehmen können. Um auf das Schließfach zugreifen zu können, müssen die Erben sich allerdings entsprechend legitimieren.

Und einen weiteren Tipp hat der Bankenverband für Erben: „Sofern in Nachlassfällen unbekannte Konten, Wertpapierdepots oder Schließfächer bei einer privaten Bank vermutet werden, führt der Bundesverband deutscher Banken als Interessenvertretung der privaten Banken in Deutschland das Suchverfahren durch.“

Was kostet ein Bankschließfach?

Die Konditionen sind sehr unterschiedlich und von Bank zu Bank verschieden. Die Berliner Sparkasse z. B. vermietet ein Schließfach mit einem Volumen von 7.000 ccm für 99 Euro im Jahr, die Deutsche Bank berechnet, je nach Standort, für 9.000 ccm 96 Euro und für 36.000 ccm 300 Euro pro Jahr.

Weitere hilfreiche Beiträge zum Thema Versicherungen finden Sie in auf unserer Website unter der Rubrik Versicherung.

Schließfach mieten FAQ

Wie viel Geld darf man im Schließfach haben?

Prinzipiell ist es nicht verboten Bargeld in einem Schließfach zu lagern. Die Höhe der Summe hängt folglich von der Größe des Schließfachs ab. Dennoch sollten Sie beachten, dass es sich rein rechnerisch nicht lohnt Bargeld in einem Schließfach zu lagern.

Wird ein Schließfach an das Finanzamt gemeldet?

Sobald ein Schließfach eröffnet wird, ist eine Bank dazu verpflichtet dieses umgehend an das zuständige Finanzamt zu melden.

Wie sicher ist ein Bankschließfach?

Da es sich bei einem Schließfach um einen Safe handelt, der im inneren einer Bank deponiert ist, ist diese Alternative deutlich sicherer als die Wertgegenstände zu Hause zu lagern.

Was kostet es ein Bankschließfach zu mieten?

Die Konditionen beim Mieten von einem Bankschließfach sind sehr unterschiedlich und von Bank zu Bank verschieden.

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Foto © pixabayKlarinette71

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