Siemens Energy: Details der Staatshilfen offenbar geklärt

Siemens Energy Staatshilfen

Siemens Energy kann offenbar nur mit staatlicher Unterstützung überleben. Wie verschiedene Medien berichten, hat man sich jetzt auf einen Plan geeinigt, um geplante Projekte abzusichern. Auch Siemens soll sich an der Finanzierung beteiligen.

Wie das „Handelsblatt“, der Spiegel und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend berichten, lässt der Staat dem angeschlagene Energietechnikkonzern Siemens Energy Unterstützung in Milliardenhöhe zukommen. Mit Garantien in Höhe von 15 Mrd. Euro sollen Großprojekte abgesichert werden.  Garantien in Höhe von 7,5 Mrd. Euro kommen dabei vom Bund. Den Rest stellen ein Bankenkonsortium und der frühere Mutterkonzern Siemens bereit. Die endgültige Vereinbarung soll am kommenden Mittwoch bekanntgegeben werden, wenn Siemens Energy seine Geschäftszahlen für 2022/23 veröffentlicht.

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Siemens greift Siemens Energy unter die Arme

Auch die Siemens AG wird wohl einen Teil des benötigten Geldes bereitstellen. Den Berichten zufolge plant die frühere Konzernmutter, Siemens Energy für zwei Mrd. Euro 18 % an einer gemeinsamen Gesellschaft in Indien abzukaufen. Ein weiteres 5-%-Paket an der indischen Gesellschaft soll laut dem „Handelsblatt“ als Sicherheit für die Garantien dienen, ebenso wie Markenrechtszahlungen von 250 Mio. Euro, die Siemens Energy jährlich überweist. Diese Zahlungen sollen anscheinend als eine Art Pfand gestundet werden, wofür Siemens Energy Zinsen an Siemens zahlen wird.

Aufsichtsrat muss Plan absegnen

Die Vereinbarung steht jedoch unter Vorbehalt und muss noch von den Aufsichtsräten der beteiligten Unternehmen genehmigt werden. Sowohl Siemens als auch Siemens Energy haben sich bisher nicht zu den Berichten über mögliche Staatshilfen geäußert, ebenso das Bundeswirtschaftsministerium. 

Viele Aktionäre scheinen in der möglichen Einigung eine neue Chance für die Siemens-Energy-Aktie zu sehen. Am Montag legte sie zeitweise bis zu 7 % zu. Am Dienstag rutsche das Papier im Laufe des Vormittags leicht ins Minus. In den letzten sechs Monaten hat die Aktie des Energiekonzerns mehr als 50 % an Wert verloren.

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