USA: Hypothekengeschäft droht erneuter Crash

Börsenbär und Bulle
Hier gehts zur Invest mit dem AnlegerPlus Aktionscode ANLEGER24

Hausbau: In USA durch Nichtbanken finanziert (Foto: Thorben Wengert, pixelio.de)pressetext.redaktion

Berkeley (pte001/04.04.2018/06:00) – Ein Jahrzehnt nach der Subprime-Krise droht dem Hypothekengeschäft in den USA ein erneuter großer Zusammenbruch. Davor warnen Experten der University of California – Berkeley Haas Business School http://haas.berkeley.edu und der US-Notenbank Federal Reserve http://federalreserve.gov . Denn eine vorsichtigere Kreditvergabe durch Banken hat dazu geführt, dass wieder massenweise Hypotheken von Nichtbanken vergeben werden, die finanziell auf eher wackeligen Beinen stehen.

Anzeige

Nichtbanken wieder am Zug

Vor gut zehn Jahren hat die Immobilienkrise erst zum Aus vieler Nichtbanken-Hypothekengeber geführt und die Welt letztlich in eine globale Finanzkrise gestürzt. Eine ähnliche Katastrophe könnte nun wieder drohen. Denn da US-Banken die Vergabe von Wohnkrediten drastisch zurückgeschraubt haben, entfiel 2016 wieder rund die Hälfte des Hypothekargeschäfts auf Nichtbanken-Geldverleiher. “Wenn diese Firmen dichtmachen, steht der Hypothekenmarkt, was gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Wirtschaft allgemein hat”, warnt Richard Stanton, Professor für Finanzwesen in Berkeley.

Das ist Stanton und Kollegen zufolge eine realistische Gefahr. Denn die Nichtbanken-Hypothekarunternehmen haben vergleichsweise wenig Eigenkapital und im Notfall kaum Zugriff auf Geldreserven. Die meist privaten und daher finanziell undurchsichtig aufgestellten Unternehmen setzen auf kurzfristiges Warehouse-Funding, in der Regel durch größere Geschäfts- und Investmentbanken. Ende 2016 waren der Analyse nach 34 Mrd. Dollar an Warehouse-Krediten ausständig, was nach Schätzung der Forscher in ihrem Paper “Liquidity Crises in the Mortgage Market” einer Brd. Dollar an vergebenen Kurzzeit-Krediten im Jahresverlauf entspricht.

Zerbrechliche Konstruktion

Dementsprechend groß ist die Unsicherheit. Sollten beispielsweise aufgrund schlechter Wirtschaftslage mehr Kreditnehmer ihren Zahlungen nicht nachkommen oder Banken den Hypothekar-Unternehmen kein Geld mehr leihen, könnten viele davon vor einer ausweglosen Situation stehen. “Das ist große Zerbrechlichkeit, diese Geldverleiher könnten verschwinden”, unterstreicht Stanton.

Hart treffen würde ein erneuter Crash jedenfalls den amerikanischen Steuerzahler. Denn 75 Prozent der Hypothekarkredite, die durch Nichtbanken vergeben werden, besichern die Federal Housing Administration oder das U.S. Department of Veterans Affairs. Zudem stammen rund 60 Prozent des Dollar-Volumens der vom staatlichen Hypothekenfinanzierer Ginnie Mae http://ginniemae.gov garantierten Hypotheken von Nichtbanken-Verleihern.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion

Ansprechpartner: Thomas Pichler

Tel.: +43-1-81140-314

E-Mail: pichler@pressetext.com

Website: www.pressetext.com

[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20180404001 ]

AnlegerPlus