Der Vorstand der TeamViewer AG blickte auf der Hauptversammlung am 17. Mai 2022 positiv in die Zukunft. Man gehe gut aufgestellt in die Zukunft, gerade im Bereich Augmented Reality sei man dabei, eine führende Position einzunehmen.
Das Unternehmen aus Göppingen zog vor allem in der Coronapandemie die Blicke der Aktionäre auf sich, in der Spitze notierte das Papier bei über 50 Euro. Seitdem ging es um mehr als 60 % nach unten, aktuell wird die Aktie für rund 11,75 Euro gehandelt.
Bereit für das Metaverse
Die meisten kennen TeamViewer als die Software, die eine sichere Fernsteuerung und -wartung des Computers ermöglicht. Das Unternehmen bietet aber noch weitere Fernzugriffslösungen an: Maschinen, Industrieanlagen und ganze Fertigungsketten können mit TeamViewer-Software von einem zentralen Punkt aus gesteuert und überwacht werden. Das spart Unternehmen Zeit und Geld, ermöglicht flexibleres Arbeiten. Im Gegensatz zu Zoom oder Microsoft Teams ist TeamViewer also keine Videotelefonie-Software; das Unternehmen hat eine eigene Nische gefunden und grenzt sich deutlich von der Konkurrenz ab.
Aktuell arbeiten die Göppinger verstärkt an Lösungen für das Internet der Zukunft. Augmented Reality soll eine noch präzisere Anleitung von Personal vor Ort durch einen Fachmann in der Ferne und das Einblenden von Hologrammen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen ermöglichen. Diese Software kann mit Brillen, Wearables und mobilen Computern genutzt werden. Um das eigene Profil in diesem Bereich zu schärfen, wurden Mixed-Reality-Unternehmen wie Hapibot und Viscopic übernommen. TeamViewer sieht sich damit führend im Industrial Metaverse.
Ist TeamViewer unterbewertet?
Seit 2019 wird die TeamViewer-Aktie an der Börse gehandelt. Nachdem Börsengang kletterte das Papier schnell auf seinen bisherigen Höchststand bei über 50 Euro. Anschließend ging es für die Aktie ebenso schnell wieder nach unten. Aktuell ist ein TeamViewer-Anteilsschein für etwa 11,75 Euro zu haben.
Der TeamViewer-Vorstand selbst ist von seinem Unternehmen überzeugt, und kündigte deshalb im Februar 2022 ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 300 Mio. Euro an. Auch die Zahlen aus dem ersten Quartal sprechen für TeamViewer. Die Umsatzerlöse stiegen um 14 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 134,5 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge lag bei 51 %, damit ist TeamViewer ein hochprofitables Unternehmen.
Allerdings wächst das Unternehmen nicht mehr so schnell wie noch 2019 und 2020, bei der Kundenzahl gab es im vergangenen Quartal erstmals einen Rückgang. Zudem ist das Unternehmen Sponsoringverträge mit Manchester United und Mercedes Benz eingegangen. Das bedeutet über die nächsten fünf Jahre immense Kosten. TeamViewer ist damit definitiv kein risikoarmes Investment, bietet aber durchaus Wachstumspotenzial.
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