Melbourne (pte002/27.11.2019/06:05) – Einkommensungleichheit und Statusängste treiben Frauen dazu, sich auf ihr Aussehen zu konzentrieren und selbst zu sexualisieren. Das hat eine Untersuchung der University of Melbourne http://unimelb.edu.au und University of New South Wales http://unsw.edu.au ergeben. Die Schönste im ganzen Land zu sein, erscheint also als eine Strategie, mit der manche Frauen den gesellschaftlichen und ökonomischen Aufstieg suchen.
Ungleich sexy im Rollenspiel
„Wir mögen gerne vorgeben, dass Schönheit heutzutage keine Rolle mehr spielt, aber die Forschung und unsere Alltagserfahrungen besagen etwas anderes“, erklärt Khandis Blake, Gender-Relations-Expertin an der University of Melbourne. Das bestätigte auch ein Online-Rollenspielexperiment mit über 300 Teilnehmern in 38 Ländern, das die Forscher durchführten. Die Teilnehmer waren dabei Teil einer hypothetischen Online-Gesellschaft, deren wirtschaftliche Verhältnisse eine realweltliche Volkswirtschaft widerspiegeln.
Die Teilnehmer wurden befragt, wie große Sorgen sie sich um ihren sozialen Status in der jeweiligen Gesellschaft machen und durften ein Outfit wählen, das sie für die erste Nacht des Ausgehens wählen. Frauen, die einer Gesellschaft mit hoher Einkommensungleichheit zugewiesen waren, haben sich im Experiment für freizügigerer, sexyere Kleidung entschieden. Der Grund dafür waren den Forschern zufolge eindeutig Statusängste. Die Ergebnisse sprechen Khandis zufolge dafür, dass Frauen versuchen, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln im vorgegebenen sozioökonomischem Umfeld den sozialen Aufstieg zu schaffen.
Mehr als nur ein Narzissmus
„Wenn wir Frauen in solcher Kleidung sehen, die mit Schmollmund in ihre Handy-Kameras schauen oder sich herausputzen, denken wir vielleicht, dass sei nur Narzissmus“, meint Khandis. Doch in Wirklichkeit würden Frauen damit auch auf ihr wirtschaftliches Umfeld reagieren. Mit steigender Einkommensungleichheit werden sich Frauen noch mehr auf ihr Äußeres konzentrieren, warnen die Forscher – womit auch das Risiko damit verbundener psychischer Probleme steige.
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