Perth/Canberra (pte002/06.06.2018/06:05) – Unzureichender Schlaf ist nicht nur ein ausuferndes gesundheitliches Problem, sondern letztlich auch ein wirtschaftliches. Denn die Auswirkungen kosten ein Land schnell Milliarden, so eine aktuelle australische Studie. Demnach hat unzureichender Schlaf allein Australien in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 45,21 Mrd. Dollar gekostet. Davon sind immerhin 12,19 Mrd. Dollar auf greifbare Produktivitätsverluste entfallen.
Hohe unmittelbare Kosten
Das zu wenig Schlaf schlecht für den Einzelnen ist, ist zwar bekannt. Das Team um den Schlafforscher David Hillman, Schlafmediziner am Sir Charles Gairdner Hospital http://www.scgh.health.wa.gov.au , hat sich daran gemacht, am Beispiel Australien auch die Kosten für die Allgemeinheit abzuschätzen. In dem Land mit seinen 24,8 Mio. Einwohnern sind der Analyse zufolge über den Analysezeitraum 2016 und 2017 greifbare finanzielle Kosten von insgesamt 17,88 Mrd. Dollar entstanden. Unmittelbare Gesundheitskosten von 160 Mio. Dollar für Schlafstörungen und 1,08 Mrd. Dollar für damit zusammenhängende Erkrankungen waren davon aber letztlich ein eher kleiner Teil.
Den größten Anteil an den finanziellen Kosten haben der im Journal „SLEEP“ http://academic.oup.com/sleep veröffentlichten Analyse zufolge Produktivitätsverluste ausgemacht. Das umfasst 1,73 Mrd. Dollar aufgrund von Fernbleiben von der Arbeit und 4,63 Mrd. Dollar, weil Mitarbeiter zwar zur Arbeit kommen, aber nicht produktiv arbeiten. Dazu kommen noch Produktivitätseinbußen aufgrund geringerer Beschäftigung und vorzeitiger Todesfälle. Weitere Kostenstellen umfassen unter anderem 2,48 Mrd. Dollar für nichtmedizinische Folgekosten von Unfällen.
Ein wachsendes Problem
Schon rein wirtschaftlich scheint es also sinnvoll, gegen das Problem des unzureichenden Schlafs vorzugehen. Das gilt umso mehr, da dieses offenbar ausufert. Bekamen vor einigen Jahren noch 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung in westlichen Industrienationen zu wenig Schlaf, weisen neuere Befragungen bis zu 45 Prozent in Australien, 37 Prozent in Großbritannien und 35 Prozent in den USA aus. Den größten Schaden nehmen dabei übrigens die Betroffenen selbst. Die australische Studie weist sage und schreibe 27,33 Mrd. Dollar an Kosten aufgrund geringeren Wohlbefindens aus.
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