Riverside (pte015/07.08.2017/11:30) – Beschäftigte, die an betrieblichen Wellnessprogrammen teilnehmen, steigern ihre Produktivität im Schnitt um einen Tag im Monat. Die Unternehmen sparen Kosten durch weniger Fehlzeiten und sinkende Ausgaben für die Gesundheitsversicherung. Diese Ergebnisse liefert eine Studie von Wissenschaftlern der School of Business an der University of California (UCR), Riverside http://ucr.edu , University of California, Los Angeles http://ucla.edu sowie der Washington University in St. Louis https://wustl.edu , die in Kürze in der Fachzeitschrift „Management Science“ veröffentlicht wird.
Für die Untersuchung „Doing Well by Making Well: The Impact of Corporate Wellness Programs on Employee Productivity“ nahmen 85 Prozent der Beschäftigten von vier Wäschereien des gleichen Unternehmens freiwillig an einem betrieblichen Wellnessprogramm teil. Die Probanden erhielten zunächst gratis ein biometrisches Screening und absolvierten einen Gesundheitscheck inklusive Bluttest. Es zeigte sich, dass zwei Drittel der Mitarbeiter unter Erkrankungen litten. Sie wurden nach medizinischen Kriterien in „gesund“ und „krank“ eingestuft und bei Bedarf medizinisch behandelt.
Nach dem Check nahmen die Teilnehmer im Rahmen des Programms an einer gesundheitlichen Weiterbildung teil, bei der ihnen medizinische Fachkräfte ihren Gesundheitszustand detailliert erläuterten und Empfehlungen zu dessen Verbesserung an die Hand gaben. Anschließend wurden Gesundheitszustand und Produktivität der Teilnehmer über drei Jahre beobachtet und ausgewertet.
Deutliche Zuwächse
Diejenigen, die als krank kategorisiert wurden und deren Gesundheit sich im Laufe des Zeitraums besserte, wiesen im Ergebnis eine Produktivitätssteigerung von satten elf Prozent aus. Teilnehmer, die als gesund galten und noch gesünder wurden, erhöhten ihre Produktivität um zehn Prozent. Gesunde Mitarbeiter, deren Zustand sich nicht veränderte, wurden immerhin um sechs Prozent produktiver. Lediglich kranke Beschäftigte, deren Gesundheit sich nicht veränderte, konnten ihre Produktivität nicht erhöhen.
Studienleiter Timothy Gubler von der UCR Business School führt die Resultate vor allem auf zwei Faktoren zurück: Zum einen seien Beschäftigte motiviert worden durch eine größere Zufriedenheit im Job sowie Dankbarkeit für die Informationen zu ihrem Gesundheitszustand. Zum anderen seien diejenigen leistungsfähiger, deren körperlicher und mentaler Zustand sich durch die Teilnahme am Programm gebessert hat. Am meisten legten Mitarbeiter an Produktivität zu, die ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten veränderten. Laut Gubler ist dies die erste Studie, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Produktivitätszuwächsen und betrieblich organisierten Wellnessprogrammen aufzeigt.
Wellness-Sparprogramm
Etwa 90 Prozent der US-Firmen nutzen betriebliche Wellnessprogramme, die biometrische Gesundheits-Screenings, Ernährungsprogramme, Fitnesskurse und Weiterbildungsseminare zu Themen wie Raucherentwöhnung oder Work-Life-Balance beinhalten. Eine jüngst veröffentlichte Meta-Analyse besagt, dass jeder US-Dollar einer Firma für ein Wellnessprogramm für die Einsparung von 3,27 US-Dollar an Gesundheitskosten sowie 2,73 US-Dollar für Fehlzeiten sorgt.
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