Windkraft Aktien: 3 Unternehmen für Ihre Watchlist

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Die Bruttostromerzeugung aus Windkraft ist in Deutschland seit der Jahrtausendwende um über 1.200 % auf 128 Terawattstunden angestiegen. Windränder werden immer größer und effizienter, die Klimakrise kurbelt die Projekte zusätzlich an. Anleger müssen aber auf die Profitabilität der Anlagen achten. In diesem Artikel klären wir die Frage, wie viel Potenzial in Windkraft Aktien steckt und stellen 3 interessante Unternehmen vor.

Inhalt

  1. Steckt in Windkraft Aktien Potenzial?
  2. Siemens Gamesa: Chancen durch Konsolidierung
  3. Nordex: Turnaround eingeleitet
  4. ABO Wind: Jahrelang erfolgreich

Steckt in Windkraft Aktien Potenzial?

Die Windkraftenergie überholte in Deutschland 2019 erstmals Braunkohle bei der Stromproduktion. Inzwischen macht Windkraft hierzulande 24,4 % am Strommix aus. Wie viele andere Länder ebenfalls, plant auch Deutschland, bis zum Jahr 2050 entweder den Strom idealerweise zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu gewinnen oder zumindest klimaneutral bei der Stromerzeugung zu werden. Die Windkraft wird neben Wasserkraft und Solarenergie hierbei die wichtigste Rolle spielen.

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Nicht nur wegen dieser politischen Unterstützung laufen die Geschäfte der Anlagenbauer und Betreiber von Windparks seit einiger Zeit wieder rund. Durch die technologische Entwicklung gingen die Kosten für diese Art der Stromerzeugung erheblich zurück. Seit 2010 fiel der Preis für die Kapazität von einem Megawatt Windkraftstrom um 60 % auf etwa 500.000 US-Dollar. Dies erhöht nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Windkraftanlagenbauer, sondern kurbelt gleichzeitig die Nachfrage nach neuen Windparks an.

Statistik zu der Stromproduktion in Deutschland im Jahr 2019

Siemens Gamesa: Chancen durch Konsolidierung

Der Anlagenbauer Siemens Gamesa gehört zu den drei Top-Playern im wachsenden Windenergiesektor. Das Gemeinschaftsunternehmen entstand im April 2017 durch die Fusion der spanischen Gamesa mit der Windenergiesparte von Siemens. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (30.9.) ging allerdings die Gewinnmarge wegen der starken Konkurrenzsituation von 7,6 auf 7,3 % leicht zurück. Das Management hat deshalb bereits strukturelle Maßnahmen eingeleitet, um die Kosten zu reduzieren.

Für die Geschäftsjahre 2019/20 und 2020/21 rechnen die meisten Analysten wieder mit steigenden Umsätzen und Gewinnen. Bis 2021/22 könnte der Gewinn je Aktie von rund 0,70 Euro (2018/19) auf 0,90 Euro steigen. „Die Hauptmärkte von Siemens Gamesa haben auch das stärkste Wachstumspotenzial im Windsektor: Offshore-Anlagen und Windkrafträder auf Land in den Emerging Markets“, erläutert Douglas Lindahl, Analyst der Investmentfirma Kepler Cheuvreux.

Der durch die Coronakrise auf unter 14 Euro gefallene Kurs bietet somit eine gute Einstiegschance für langfristig orientierte Anleger. Allerdings ist die Aktie auch ein wenig ambivalent. Da Siemens 59 % an dem Anlagenbauer gehören, könnte es sich das Unternehmen wieder einverleiben und dieses mit eigenen Gas- und Kraftwerksgeschäften zusammenzulegen. Das könnte den Kurs anheizen, in der Folge wäre dann aber mit Abverkäufen der Anhänger grüner Energien zu rechnen.

Nordex: Turnaround eingeleitet

Das deutsche Aushängeschild der Windkraftbranche ist Nordex. Für Schlagzeilen sorgte im Herbst 2019 das Übernahmeangebot von Großaktionär Acciona, das aber am zu geringen Preis von 10,32 Euro je Aktie scheiterte. Eine Aufstockung durch die Spanier scheint eher unwahrscheinlich, da sie wohl einen Erwerb nicht ernsthaft planen

Der Windturbinenbauer war in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2019 tief in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen hohen Nettoverlust eingefahren – vor allem wegen des starken Wettbewerbs mit hohem Preisdruck. Mit einem besseren vierten Quartal wurde der Turnaround eingeleitet. 2019 sprang der Umsatz um ein Drittel auf 3,29 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (EBITDA) um 22 % auf 124 Mio. Euro, verfehlte aber die niedrigsten Erwartungen der Analysten. Die EBITDA-Marge sank um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8 %. Dank der guten Auftragslage investierten die Norddeutschen mit 173 Mio. Euro aber deutlich mehr als die ursprünglich geplanten 120 Mio. Euro.

Die Auftragsbücher waren Ende 2019 gut gefüllt, der Auftragsbestand lag mit 5,5 Mrd. Euro 43 % über Vorjahr. Wegen innovativer Produkte und der internationalen Unterstützung für erneuerbare Energien setzt sich die gute Auftragslage im Jahr 2020 fort. Ende März kündigte Nordex für das laufende Geschäftsjahr sogar einen Wachstumssprung an (unter Vorbehalt der Auswirkungen der Corona-Pandemie), was die Aktie im Umfeld zahlreicher Gewinnwarnungen nach oben katapultierte. Laut Unternehmensprognose erwartet man einen Umsatz zwischen 4,2 Mrd. und 4,8 Mrd. Euro. Bezogen auf 2019 und das untere Ende der Spanne wäre dies ein Einstieg um 27 %. Das EBITDA prognostiziert man auf 160 Mio. bis 240 Mio. Euro.

ABO Wind: Jahrelang erfolgreich

Noch notiert die Aktie von ABO Wind im Freiverkehr der Börsen Düsseldorf und Hamburg, das Unternehmen strebt aber eine Aufnahme in den Xetra-Handel der Frankfurter Börse an. Der Projektierer von Wind- und Solarparks ist seit Jahren auf Wachstumskurs und bereits profitabel. Auf dem deutschen Heimatmarkt, wo 40 % der Erträge erzielt werden, leiden die Projekte allerdings derzeit unter einem Genehmigungsstau, der durch Bürgerproteste verursacht wird. Wegen des Coronavirus ist die Aktie um fast 20 % eingebrochen, weil die internationalen Geschäfte darunter leiden werden.

Bild: Natalia Solodovnikova, © Man As Thep – shutterstock.com

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