Wirecard: Der Prozess beginnt

Wirecard Prozess
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Am 8. Dezember beginnt in München der Strafprozess gegen den ehemaligen Wirecard-Chef Dr. Markus Braun und zwei weitere Angeklagte. Es dürfte ein langes und kompliziertes Verfahren in einem der größten deutschen Finanzskandale werden.

Den Beschuldigten wird gewerbsmäßiger Bandenbetrug, unrichtige Darstellung und Marktmanipulation vorgeworfen. Der Wirecard-Prozess dürfte sich bis ins Jahr 2024 hinziehen. Bereits jetzt sind rund 100 Verhandlungstage bis Dezember 2023 angesetzt.

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Braun streitet bisher sämtliche Vorwürfe gegen sich ab. Er sieht sich selbst als Betrugsopfer. An den kriminellen Vorgängen, die der geflohene Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek zu verantworten habe, sei Braun nach eigenen Angaben nicht beteiligt gewesen.

Interessant könnte im Prozess die Rolle des mitangeklagten ehemaligen Dubai-Statthalters von Wirecard, Oliver Bellenhaus, werden. Er tritt gleichzeitig als eine Art Kronzeuge auf. Ob er dazu beitragen kann, den Verbleib der in der Bilanz ausgewiesenen, aber nie gefundenen (oder nie existenten?) 1,9 Mrd. Euro von Treuhandkonten aufzuklären, scheint allerdings fraglich.

Für Aktionäre, die mit ihren Wirecard-Investments einen Totalverlust erlitten haben, spielt der Strafprozess nur eine Nebenrolle. Denn selbst bei einer strafrechtlichen Verurteilung dürfte bei Braun und seinen Mitangeklagten nur wenig zu holen sein.

Insolvenzverfahren bei Wirecard

Die Chancen, beim Insolvenzverfahren zum Zug zu kommen, stehen für Aktionäre nach einer aktuellen Entscheidung des Landgerichts München ebenfalls nicht allzu gut. Demnach können Aktionäre nicht gleichberechtigt mit Gläubigern (Banken und andere Kreditgeber) behandelt werden. Eine endgültige Entscheidung in dieser Frage dürfte allerdings erst der Bundesgerichtshof treffen.

Der aussichtsreichste Weg aus Sicht von Aktionärsschützern wie der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. ist daher eine Klage gegen den Wirecard-Wirtschaftsprüfer EY.

Die SdK informiert betroffene Aktionäre zu allen Neuigkeiten rund um den Wirecard-Skandal über einen kostenlosen Newsletterservice, für den man sich hier anmelden und alle bisherigen Newsletter abrufen kann.

Eine Zusammenfassung der Handlungsoptionen geschädigter Wirecard-Anleger finden Sie hier.

Foto: © unsplash.com

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