US-Firmen verlagern 1,5 Bio. Dollar in Steueroasen

Börsenbär und Bulle

Karibik: US-Konzerne sparen Steuern (Foto: Katharina Wieland Müller, pixelio.de)pressetext.redaktion

Oxford (pte010/12.04.2017/10:30) – Einer neuen Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam http://oxfam.com zufolge haben die 50 größten US-Konzerne 2015 mehr als eineinhalb Bio. Dollar in Steueroasen verschoben. Auch wenn die Praktiken zur effizienten Steueroptimierung beziehungsweise -vermeidung großteils legal sind, bleibt ein fader Beigeschmack. Die Finanzexperten der Organisation warnen zumindest vor noch größeren Schlupflöchern und fordern die Politik zum Gegensteuern auf.

200 Mrd. Dollar für Lobbying

Für die Analyse hat Oxfam gemeinsam mit Wirtschaftsforschern vom Institute for Taxation and Economic Policy http://itep.org Steuererklärungen und andere öffentlich zugängliche Berichte der Unternehmen ausgewertet. Über ein clever konstruiertes Netzwerk von 1.751 Tochtergesellschaften und Zweigniederlassungen konnten die Beträge demnach entsprechend verbucht werden. Laut Oxfam entspricht der Wert von 2015 gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 200 Mrd. Dollar, was in etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung Kanadas gleichkommt.

Mithilfe der Finanzstrukturen sollen die Konzerne statt des gesetzlich vorgeschriebenen US-Steuersatzes von 35 Prozent im Schnitt nur 25,9 Prozent gezahlt haben. Andere Analysen kommen zu noch niedrigeren Werten. Auch werden die Bestrebungen der Unternehmen um politische Einflussnahme sukzessive größer. Zwischen 2009 und 2015 hätten die analysierten Firmen 2,5 Mrd. Dollar für Lobby-Arbeit in Richtung US-Regierung gezahlt. Hiervon sollen 325 Mio. für Steuerfragen aufgewendet worden sein.

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