Händler hinken bei Digitalisierung hinterher

Börsenbär und Bulle

Einkaufswagen auf Tastatur: Webshops gefragt (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)pressetext.redaktion

Berlin (pte019/21.06.2017/13:33) – Auch wenn viele deutsche Handelsunternehmen die Wichtigkeit digitaler Abläufe erkannt haben, sehen sich zwei Drittel von ihnen als Nachzügler in Sachen Digitalisierung. Das zeigt eine des Berliner Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org unter mehr als 500 online und stationär tätigen Einzel- und Großhändlern.

„Handel heißt Wandel“

Die Zahlen lassen aufhorchen: Elf Prozent der Händler haben immer noch keine eigene Webseite. Beim rein stationären Handel ist es sogar rund jeder dritte Unternehmer. „Kunden wünschen sich heute den smarten Store, in dem sie ein rundum vernetztes Einkaufserlebnis haben. Einige Händler halten mit den veränderten Kundenerwartungen noch nicht Schritt. Ziel muss sein, vom Getriebenen zum Gestalter des digitalen Wandels zu werden“, so BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Das alte Credo „Handel ist Wandel“ habe heute mehr Gültigkeit denn je. „Zwei von drei Händlern sehen die Digitalisierung als Chance. Sie müssen die Digitalisierung jetzt entschlossener angehen.“ Fünf Prozent der befragten Händler verkaufen rein online, 65 Prozent bespielen einen Online- und Offline-Kanal – und 28 Prozent haben weiterhin nur ein stationäres Standbein.

Wer über beide Kanäle verkauft, hat zu 71 Prozent online wie offline das gleiche Angebot. Nur sechs Prozent geben an, online ein größeres Angebot zu haben, zehn Prozent sagen, dass sie online günstiger verkaufen. „Viele Händler sehen den Online-Shop nicht als Chance für eine Erweiterung des Portfolios, etwa da sie Produkte dann nicht mehr alle einzeln im Ladengeschäft vorhalten müssen. Und ein viel zu großer Anteil hat die Online-Welt noch überhaupt nicht für sich entdeckt. Wer heute aber nicht digital ,handelt‘, verpasst schnell den Anschluss“, sagt Rohleder. Der gute Name und eine lange Tradition reichten nicht mehr aus.

In Zukunft investieren

Diejenigen Händler, die neben ihrem stationären Ladengeschäft auch einen Online-Shop unterhalten, erzielen damit erhebliche Einnahmen. So sagt jeder Zweite (50 Prozent), dass er bis zu 30 Prozent des Umsatzes online macht, weitere 27 Prozent der Händler geben an, dass sie zwischen 30 und 50 Prozent ihres Gesamtumsatzes im Internet machen, bei gut jedem zehnten Händler (elf Prozent) ist es sogar mehr als die Hälfte.

Bei den Investitionen sind die Händler gleichwohl zögerlich. Drei Viertel (76 Prozent) aller Befragten gaben 2016 weniger als zehn Prozent des gesamten Jahresumsatzes für die Digitalisierung aus. Nur 3 Prozent der Händler investierten mehr. Sieben Prozent gaben an, gar nicht investiert zu haben. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) investieren genauso viel wie im vergangenen Jahr, knapp jeder Fünfte (18 Prozent) sogar weniger. 28 Prozent geben an, mehr Geld für die Digitalisierung ihres Unternehmens ausgeben zu wollen.

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