China: Bike-Sharing-Firma muss Pleite eingestehen

Börsenbär und Bulle

Fahrrad: Mobike ist Marktführer in China (Foto: flickr.com/Jon Russell)pressetext.redaktion

Chongqing (pte004/22.06.2017/06:15) – Der chinesische Fahrradverleih Wukong Bikes wollte vor knapp einem halben Jahr mit dem Geschäft für Bike-Sharing in Chongqing durchstarten. Doch statt Gewinnen musste der CEO im nationalen Nachrichtensender „NTDTV“ nun das frühe Ende seiner Firma bekanntgeben. Ursache für die Pleite: In den ersten fünf Geschäftsmonaten wurden rund 90 Prozent der ausgeliehenen Fahrräder gestohlen oder gingen verloren.

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„Hat uns eine Mio. Yuan gekostet“

„Unser Bike-Sharing-Service wird mit Juni seinen Betrieb einstellen und sich vollständig aus der Branche zurückziehen“, heißt es seitens der Geschäftsleitung von Wukong Bikes. Dem Firmengründer Lei Houyi zufolge sind dem Start des Unternehmens vor etwas mehr als fünf Monaten fast alle der insgesamt 1.200 hauseigenen Verleihfahrräder verschwunden. „Das hat unser Unternehmen mehr als eine Mio. Yuan (rund 131.488 Euro) gekostet“, beziffert Lei den erlittenen wirtschaftlichen Schaden. „Im Moment können wir lediglich knapp zehn Prozent unserer Fahrräder lokalisieren, der Rest wurde gestohlen oder ging verloren“, so Lei.

Dass 90 Prozent der Räder aus dem eigenen Bestand einfach nicht mehr auffindbar sind, liegt auch daran, dass im Gegensatz zu Konkurrenzanbietern kein GPS-Modul in den Wukong Bikes verbaut worden ist. „Als wir realisiert haben, dass diese Technologie notwendig ist, waren uns die finanziellen Mittel bereits ausgegangen“, versucht Lei dieses technische Defizit zu rechtfertigen. Zudem habe es auch Probleme mit der Qualität der Ware gegeben. „Es ist uns nicht gelungen, einen Zulieferer zu finden, der von der Verarbeitungsqualität her mit der Konkurrenz mithalten kann“, gesteht der Firmenchef. Deshalb sei es bei den eigenen Rädern sehr schnell zu Schäden gekommen.

Eigentlich lukrativer Geschäftszweig

Bike-Sharing stellt im Moment einen besonders lukrativen neuen Geschäftszweig dar, der nicht nur in China, sondern in vielen größeren Städten rund um den Globus eine zunehmend größer werdende Anhängerschaft findet. Umso größer ist auch die Überraschung bei Experten, was die Pleite von Wukong Bikes betrifft. „Das ist der erste Bankrott, den wir in China in diesem boomenden Marktsegment erleben“, wird stellvertretend ein chinesischer Analyst zitiert.

Auch auf Kundenseite hat das schnelle Unternehmensende für einige Verwirrung und Unsicherheit gesorgt. Die Geschäftsleitung von Wukong Bikes hat allerdings offiziell wissen lassen, dass Kunden mit einem bestehenden Guthaben dieses natürlich auf ihre Konten refundiert bekommen werden. „Für weitere Fragen melden Sie sich bitte bei unserem Kundendienst“, so der abschließende Aufruf des desillusionierten Unternehmers.

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