Wien (pte019/27.09.2017/10:15) – Der Vorstandsvorsitzende der weltweit tätigen Umdasch-Gruppe http://umdasch.com , Andreas Ludwig, rechnet mit keinen allzu großen Auswirkungen für seinen Konzern durch den bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens. Auf einem Brexit-Abend der Management Consultants Horváth & Partners http://horvath-partners.com in Kooperation mit der Österreichisch-Britischen Gesellschaft (OeBG) http://oebrg.at sagte der Konzernchef in Wien, man sei (1997) gekommen, um zu bleiben. Umdasch investiert in den nächsten zwei Jahren weitere 15 Mio. Euro auf dem britischen Markt und erwartet eine anhaltend gute Konjunktur – auch nach dem Brexit.
„Lassen uns nicht verunsichern“
Auch wenn die Brexit-Entscheidung unerwartet kam: Aus globaler Sicht ändern sich die Rahmenbedingungen für einen internationalen Konzern täglich, sagte Ludwig. Ob Krim-Sanktionen gegen Russland, die Schließung der Grenzen zwischen Saudi-Arabien und Katar, die Wiederöffnung des Iran oder die Krisen in Brasilien: Entscheidend seien vorausschauende Planung und rasche Anpassungsfähigkeit. Das sei ein natürlicher Teil des strategischen Risikomanagements, so der Parade-Manager. „Als globales Unternehmen, das in 70 Ländern und auf fünf Kontinenten tätig ist, reagieren wir so wie es erforderlich ist. Wir lassen uns nicht verunsichern.“
Die Investitionsentscheidung zur Erweiterung und Erneuerung der Umdasch-Standorte Sheffield und Maidstone sei bereits vor dem Brexit-Referendum getroffen worden. Nun müsse man sich eben vorbereiten und das Beste aus der neuen Realität machen. Worst-Case-Szenario wäre für den Schalungsbereich die Einschränkung des Warenverkehrs durch erschwerte Einfuhrbedingungen (Zölle). Dann würde das Land eben aus dem geplanten weltweiten Logistikprojekt zur Senkung des Working Capitals rausfallen, mehr aber auch nicht. Im Ladenbau (Shopfitting) ginge es lediglich um die Währungsthematik und eine veränderte Zu- und Verkaufsstrategie.
Großbritannien spielt auf Zeit
Einen Rosenkrieg zwischen London und Brüssel fürchtet Ludwig nicht. Nach allem was bisher zu hören und sehen war, werde es auf einen sanften EU-Ausstieg samt Freihandelsabkommen hinauslaufen, gab sich der Umdasch-CEO überzeugt. „Jetzt kauft sich die Regierung in London erst einmal die Zeit, und zum Schluss kommt es zu einem Kompromiss, der für alle tragbar sein wird. Aber der Weg bis dorthin wird lang und steinig“, so der Manager, der aktuell zwischen sechs bis sieben Prozent des Konzernumsatzes auf der Insel erwirtschaftet. Hauptmärkte des Unternehmens sind Zentraleuropa und der Nahe sowie Mittlere Osten.
Ein sehr launiges Plädoyer zu den Eigenheiten der Briten lieferte OeBG-Präsident Kurt Tiroch. Auch er ist nicht sehr optimistisch, dass es bald zu einer Lösung kommen wird. „Bis jetzt wissen wir genau nichts. Es wird daher deutlich länger dauern als geplant. Nicht zwei und nicht vier Jahre, sondern mehr.“ Da gehe es um tausende Verträge und deren Folgen. Zu den zentralen Themen zählte Tiroch die Kompensationszahlungen (Budget) und den zukünftigen Status von EU-Bürgern in Großbritannien und umgekehrt. Heikel werde die Nordirland-Grenzfrage. Hier drohe ein Rückfall in schlimme Zeiten, wenn das vermasselt werde.
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