London (pte002/29.03.2018/06:05) – Die Zahl der Arbeitskräfte aus der EU, die aktiv nach einem Job in Großbritannien suchen, ist seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016 signifikant zurückgegangen. Laut dem Online-Stellenportal Monster http://monster.com sind entsprechende Suchanfragen seit der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, im Schnitt um 11,4 Prozent gesunken. Am stärksten ist der Rückgang mit 52 Prozent bei rumänischen Arbeitern spürbar, gleich dahinter folgen Portugal (41 Prozent), Polen (34 Prozent) und Spanien (26 Prozent).
Stärkster Abfall im Management
„Während der Anteil von internationalem Traffic aus Ursprungsländern außerhalb der EU auf unseren Portalen zugenommen hat, müssen wir feststellen, dass es einen deutlichen Abfall bei aktiven Jobsuchen gibt, die von Leuten getätigt werden, die innerhalb der EU-Grenzen ansässig sind“, zitiert die Internet-Zeitung „The Independent“ Sinead Bunting, Marketing Vice President bei Monster. Diese Entwicklung sei seit Juni 2016 beobachtbar. „Dieser deutliche Rückgang ist eine Folge des Referendums und erhöht die Gefahr für britische Unternehmen, kritische Positionen nicht besetzen zu können“, warnt die Expertin.
Als solche „kritischen Positionen“ seien vor allem auch Stellen im Management zu sehen. „Gerade hier gibt es, wenn man die einzelnen konkreten Tätigkeitsfelder betrachtet, mit 24,8 Prozent den größten Rückgang bei den Jobsuchen von EU-Bürgern“, betont Bunting. Auch im Verkauf, in der Buchhaltung und bei Rechtsexperten wurden seit dem Brexit-Votum um 21 Prozent weniger Suchanfragen verzeichnet. „Die EU-Bürger sind sich einfach unsicher und wissen nicht genau, was das für sie bedeutet, wenn Großbritannien austritt“, so Bunting.
2,35 Mio. Arbeitskräfte aus der EU
Mit den nun vorgelegten Zahlen bestätigt sich die Einschätzung vieler Experten, die schon vor dem Referendum vor einem großflächigen Abzug von qualifizierten EU-Arbeitskräften aus dem Vereinigten Königreich gewarnt hatten. 2017 waren offiziellen Zahlen zufolge rund 2,35 Mio. Bürger aus EU-Ländern beruflich auf der Insel im Einsatz. Das Beratungsunternehmen Deloitte schätzt, dass der Brexit Großbritannien innerhalb von nur fünf Jahren beinahe die Hälfte – also knapp 1,2 Mio. – der Arbeitnehmer aus der EU kosten könnte (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20170628003 ).
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