Boulogne-Billancourt/Yokohama (pte023/29.03.2018/12:30) – Der französische Autobauer Renault http://renault.de und sein japanisches Pendant Nissan http://nissan.de planen eine Fusion. Der CEO beider Unternehmen, Carlos Ghosn, forciere eine Verschmelzung und die Entstehung eines neuen, gemeinsamen Konzerns, wie „Bloomberg“ berichtet. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:14 Uhr) notiert das Renault-Papier mit einem Plus von 4,26 Prozent bei 97,14 Euro.
„Im Prinzip schon ein Unternehmen“
Schon jetzt hält Renault 43 Prozent Anteile an Nissan; der japanische Hersteller hält wiederum 15 Prozent Anteile an den Franzosen. „Das ist ein absolut nachvollziehbarer Schachzug“, befindet Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Düsseldorf-Essen http://uni-due.de auf Nachfrage von pressetext. „Im Prinzip sind beide schon heute ein Unternehmen. Eine Fusion macht Sinn, da Mitsubishi ebenfalls noch ins Boot geholt werden könnte“, so der Fachmann. Mitsubishi bildet bereits jetzt eine Allianz mit Renault und Nissan.
Ziel sei es, als ein börsennotiertes Unternehmen aufzutreten. Besprochen werde ein Handel, bei dem Nissan den Renault-Aktionären Wertpapiere des neuentstandenen Konzerns gebe. Teilhaber Nissans sollten demnach ebenfalls Aktien erhalten. Die Bekanntgabe der Pläne der Autobauer katapultierte die Renault-Aktie am Donnerstag um 8,3 Prozent in die Höhe.
Die Frage des Firmensitzes
Firmensitze sollen sowohl in Frankreich als auch in Japan bestehen bleiben. Befürchtungen gäbe es laut Insidern jedoch hinsichtlich der französischen Regierung: Diese besitzt Anteile des französischen Autobauers in Höhe von 15 Prozent und möchte ihre Interessen bei einem Zusammenschluss wahren. Eine Einigung ginge demnach unter anderem von einer Einigung Frankreichs und Japans aus.
„Ich denke, dass eine Lösung wie bei Fiat Chrysler am sinnvollsten wäre“, sagt Ferdinand Dudenhöffer. „Der neue Konzern sollte überdenken, seinen Firmensitz weg von der französischen Regierung ins Ausland zu verlegen. Fiat Chrysler hat es vorgemacht und seinen Sitz nach Amsterdam verlegt. So kann man befreiter handeln“, schließt der Experte.
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