Freundschaft bei der Arbeit ist besonders riskant

Börsenbär und Bulle

Kollegen: Oftmals dienstlich gelieferte Freunde (Foto: Hofschlaeger, pixelio.de)pressetext.redaktion

Philadelphia (pte004/14.05.2018/06:15) – Freundschaften unter Kollegen bergen mehr Gefahren als Freundschaften, die außerhalb des Arbeitsplatzes bestehen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der US-amerikanischen Wharton School of Management http://wharton.upenn.edu im Zuge einer Studie, die sich mit den Nachteilen von Freundschaften unter Arbeitskollegen beschäftigt. Als Grund dafür sehen die Wissenschaftler unter anderem Konkurrenzdenken und emotionale Nähe am Arbeitsplatz, die auch negative Auswirkungen haben kann.

Unterschiedliche Voraussetzungen

„Ein Problem, das wir häufig beobachten konnten, ist es, wenn Freundschaften im Job die Kollegen von der eigentlichen Arbeit ablenken“, sagt Forschungsleiterin Nancy Rothbard. „Speziell wenn zwischenmenschliche Konflikte entstehen, ist die Gefahr für eine solche Ablenkung groß.“ Freundschaften außerhalb des Arbeitsplatzes böten ein solches Gefahrenpotenzial nicht – zumindest nicht in Bezug auf die Arbeitstätigkeit.

Die Wissenschaftler heben in ihren Untersuchungen grundlegende Unterschiede zwischen Freundschaften im Job und außerhalb hervor. Einerseits basieren Freundschaften im Normalfall auf freier Entscheidung, mit wem Zeit verbracht wird, während beim Job die Notwendigkeit vorherrscht, sich mit Kollegen den Arbeitsplatz zu teilen. Darüber hinaus besteht von vornherein nicht die Möglichkeit, sich Kollegen auszusuchen. Auch die Position im Unternehmen und die auszuführende Arbeit könne Spannungen untereinander aufbauen.

Lieber Quantität als Qualität

Ebenfalls zu Problemen kommt es laut Rothbard, wenn Grüppchenbildung eintritt. Selbst wenn sich eine Person noch so gut mit einem Kollegen versteht, können Meinungen über abgelieferte Arbeit auseinandergehen – und wenn das von mehreren Kollegen ähnlich gesehen wird, entstehen schnell Cliquen. Rothbard empfiehlt, dahingehend achtsam zu sein. Weniger Problemen sei eine Person ausgesetzt, die sich nicht in einer festen Gruppe befinde. Vielmehr solle auch Zeit mit Personen verbracht werden, die nicht auf Anhieb sympathisch seien.

Letztlich, so die Forscher, ist es trotzdem wichtig, dass freundschaftliche Beziehungen bei der Arbeit entstehen. So könne jeder Job angenehmer oder sogar erträglicher gestaltet werden, indem negative Momente mit Insider-Witzen oder Kaffeepausen überbrückt werden. „Es ist schwer, an einem Ort zu sein, wo man keinerlei Nähe spürt. Dafür wird zu viel Zeit bei der Arbeit verbracht“, sagt Rothbard.

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