Frankfurt am Main (pts034/28.08.2018/14:15) – Sie gelten als eine Art Wunderwaffe gegen Kursschwankungen an den Börsen und für überforderte Anleger, die sich keine eigene Marktmeinung zutrauen: Mischfonds, die das Geld der Anleger in verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen investieren und so das Risiko streuen. Kein Wunder also, dass diese Fondskategorie in den vergangenen Jahren die Absatzstatistiken der Fondsindustrie anführt. „Doch die Fonds sind keine Alleskönner“, warnt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). Das gilt vor allem angesichts des zunehmend schwierigen Marktumfeldes. „In den vergangenen Jahren konnten Mischfonds sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen relativ einfach Gewinne erzielen. Nun aber drohen auf beiden Seiten Verluste“, sagt Tilmes. Qualifizierte Finanzfachleute, wie die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals helfen Anlegern dabei, Portfolio-Risiken frühzeitig zu identifizieren und die Vermögensstruktur entsprechend anzupassen.
Mischfonds zählen seit Jahren zu den Lieblingen der deutschen Anleger. Da sie vor allem in Aktien und Anleihen gleichermaßen investieren können, haben sie den Anspruch, in jedem Marktumfeld ein gutes Ergebnis zu liefern. Laut Statistik des Branchenverbandes BVI flossen allein in diesem Jahr 90 Prozent aller neu investierten Gelder in Mischfonds. Die Fondskategorie verwaltet hierzulande ein Vermögen von 278 Milliarden Euro. Das entspricht immerhin 27 Prozent des Volumens aller Publikumsfonds.
„Mit einem Investment in einen Mischfonds konnten Anleger eigentlich auch nicht viel falsch machen“, blickt FPSB-Vorstand Tilmes zurück. Denn in den vergangenen Jahren liefen sowohl Aktien als auch Anleihen sehr gut. Die Aktienmärkte liefen wie am Schnürchen und kletterten Jahr für Jahr – mit einigen kleineren Unterbrechungen – auf immer neue Höchststände. Und an den Rentenmärkten konnten Anleger wegen der sinkenden Anleiherenditen zusätzlich zum Kupon auch noch Kursgewinne verbuchen. So ließen sich mit beiden Anlageklassen – ohne viel Zutun – relativ einfach Gewinne erzielen. Entsprechend profitierten Mischfonds von einer attraktiven Wertentwicklung und der damit zusammenhängenden anziehenden Nachfrage.
Doch das dürfte Geschichte sein. So scheint das Potenzial bei Aktien nach neun Jahren fast stetiger Kurssteigerungen begrenzt. Die Gefahr von kräftigen Kurskorrekturen nimmt zu. Und auch bei festverzinslichen Papieren ist Vorsicht angesagt. Nach 30 Jahren sinkender Zinsen droht nun eine Wende mit allmählich steigenden Zinsen. Das ist bekanntlich mit fallenden Kursen und damit mit Verlusten für Anleger verbunden. „Nach Kosten ist an den Anleihemärkten künftig kaum mehr etwas zu verdienen“, schlussfolgert Tilmes.
Was das bedeuten kann, zeigt eine aktuelle Berechnung des Analysehauses Scope. Demnach haben Mischfonds ihren Anlegern im ersten Halbjahr dieses Jahres im Durchschnitt Verluste beschert. „Für die Vermögensaufteilung bedeutet das zunehmend schwierige Umfeld eine echte Herausforderung“, verdeutlicht Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist.
Weil starre Konzepte mit festen Allokationsquoten künftig nicht mehr weiterhelfen, sind Flexibilität und aktives Management bei den gemischten Portfolios wichtiger denn je. „Und es ist erforderlich, sich das Konzept und die Strategie des Mischfonds ganz genau anzusehen, bevor man investiert“, sagt Tilmes. Denn die Unterschiede der einzelnen Fonds sind enorm.
Gesamtportfolio im Blick
Gut beraten werden Anleger bei professionellen Finanzplanern wie den vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals. Sie besitzen die erforderliche Kompetenz für eine solche umfassende Fondsanalyse. Und sie haben das Gesamtportfolio und die individuelle Situation des Anlegers im Blick und können so genau beraten, was sich jeweils am besten eignet. Mit Hilfe von Analysetools untersuchen die Professionals die vorhandenen Depots auf Stärken und Schwächen. Der Anleger erhält dann statt einem Mischfonds von der Stange einen auf ihn individuell zugeschnittenen Anlagevorschlag, der seinen Bedürfnissen und Ansprüchen wirklich gerecht wird.
Der persönliche Finanzplan und auch das Risikoprofil werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert, bewertet und gegebenenfalls an veränderte gesamtwirtschaftliche und persönliche Rahmenbedingungen angepasst. „Die Gefahr von Fehlallokationen und somit von Vermögensverlusten und bösen Überraschungen, auch in turbulenten Phasen, kann somit deutlich verringert werden“, sagt Tilmes.
Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.
Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.
Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de
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