Mannheim (pte016/17.12.2018/13:30) – Während die Zahl der M&A-Transaktionen rückläufig ist und auch im Juni mit weltweit 660 Übernahmen eher moderat war, ist das Volumen pro Deal in etwa stabil geblieben. Der gleitende Zwölf-Monats-Durchschnitt ist nach kurzer Unterbrechung weiter gesunken und steht aktuell mit 112 Punkten so tief wie seit Februar 2015 nicht mehr, wie die neue Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://zew.de zeigt.
„Aussichten äußerst unsicher“
„Die weiteren Aussichten auf dem globalen M&A-Markt sind derzeit äußerst unsicher. Einerseits sind die USA weiterhin in Handelskonflikte verstrickt und der Brexit noch nicht vollzogen. Andererseits verfügen viele Unternehmen in den USA aufgrund vorteilhafterer Abschreibe-Regelungen über genügend Barreserven, die Top-Manager gerne investiert sähen. Diese beiden gegensätzlichen Effekte werden sich womöglich nächstes Jahr die Waage halten“, sagt ZEW-Forscher Niklas Dürr.
Nachdem 2017 schon vergleichsweise schwach war, hat sich der Index auch 2018 nicht erholt. Der gleitende Zwölf-Monats-Durchschnitt befindet sich bereits seit Februar 2017 im Abwärtstrend, einzige Ausnahme war der Juni 2018. In diesem Monat erreichte der Index einen sehr hohen Wert von 137 Punkten – nur, um danach wieder auf 91 Punkte im September 2018 abzustürzen. Der starke Monatswert im Juni hatte jedoch nur wenig Einfluss auf den gleitenden Zwölfmonatsdurchschnitt, wie der aktuelle Tiefstand belegt.
Time Warner, Monsanto und Co
Die beiden größten Übernahmen mit Blick auf das Übernahmevolumen fielen exakt in den Juni 2018: zum einen die Übernahme des Medienunternehmens Time Warner durch den Telekommunikationskonzern AT&T in Höhe von 93 Mrd. Euro, zum anderen die Bayer-Monsanto-Übernahme mit einem Transaktionsvolumen von 53 Mrd. Euro. Alle weiteren Übernahmen im Jahr 2018 blieben deutlich hinter diesen Deals zurück. Mit 28 Mrd. Euro folgte die Übernahme des spanischen Mautstraßen-Betreibers Abertis durch die Hochtief AG.
Im November 2018 übernahm Chiphersteller Broadcom das Software-Unternehmen CA für rund 15 Mrd. Euro. Nachdem der Mega-Deal mit dem Konkurrenten Qualcomm geplatzt war, zog Broadcom von China in die USA um. Das nun in San José ansässige Unternehmen will sich so besseren Zugriff auf amerikanische Übernahmekandidaten sichern. Genau auf diese Kandidaten hat es der Chipgigant nach wie vor abgesehen. Mit einem Firmensitz in den Vereinigten Staaten können die US-Behörden geplante Übernahmen nun nicht mehr aufgrund von Bedenken, die die nationale Sicherheit betreffen, ablehnen.
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