Frankfurt/Main (pts028/18.12.2018/15:40) – Dass Anleger hierzulande bei der Aktienanlage nicht immer ein glückliches Händchen haben, hat eine ganze Reihe von Ursachen. Eine davon ist das so genannte prozyklische Verhalten. Es besagt, dass Anleger dann Aktien kaufen, wenn die Kurse schon gestiegen sind und erst nach einem Kursrutsch verkaufen. Mit anderen Worten: Sie verpassen den Großteil eines Kursanstiegs, nehmen die anschließende Abwärtsphase aber überwiegend mit.
„Wer im Rahmen seiner langfristigen Allokation den Aktienanteil aktiv steuern möchte, für den ist der umgekehrte Weg, also sich antizyklisch zu verhalten, eindeutig erfolgversprechender“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). Allerdings hat die Umsetzung einer solchen Contrarian-Strategie seine Tücken. Deshalb kann eine professionelle Unterstützung ungemein hilfreich sein. Leisten können das beispielsweise die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Professionals). Sie verfügen über Erfahrung und das notwendige Know-how, um Anleger durch die Höhen und Tiefen des Kapitalmarktes zu begleiten.
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern.“ So lautet ein berühmter Ausspruch des Bankiers Carl Mayer von Rothschild. Er besagt, dass Anleger genau dann investieren sollten, wenn der Ausblick gerade besonders düster ist. Doch daran haben sich die meisten Aktieninvestoren hierzulande in der Vergangenheit nicht immer gehalten. Laut einer Untersuchung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) haben sich die Anleger seit der Jahrtausendwende weitgehend prozyklisch verhalten. Sie stellen dort fest, dass sich Anleger zum Beispiel bis zum Kurstief im März 2003 in hohem Umfang bei fallenden Kursen von ihren Aktienbeständen getrennt haben und dies zwischen 2003 und 2007, als die Kurse schon wieder kletterten, fortsetzten. Erst kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2007 kam es wieder zu ersten Zukäufen. Auch wenn dieser Effekt zuletzt schwächer geworden ist, wie das DAI feststellt, so scheint dieses prozyklische Verhalten doch grundsätzlich noch vorhanden zu sein. „Und das führt dazu, dass Anlegern ein Großteil der am Aktienmarkt möglichen Rendite entgeht, sie aber Verluste überwiegend mitnehmen“, sagt Prof. Tilmes.
Contrarian-Strategie: Erfolgversprechend, aber nicht leicht umzusetzen
Zweifelsohne gibt es bessere Strategien. „Zwar ist kontinuierliches Sparen im Rahmen einer gut durchdachten und an die individuellen Verhältnisse angepassten strategischen Allokation eine entscheidende Basis für die erfolgreiche Finanzplanung“, sagt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. „Darüber hinaus kann es bei Aktieninvestments aber schon interessant sein, gegen den Strom zu schwimmen und genau dann zu investieren, wenn die Wirtschaft einbricht und die Aktienkurse in den Keller rauschen.“
Dass das eine erfolgreiche Strategie sein kann, erschließt sich fast intuitiv. So war zum Beispiel in den Jahren 2002 und 2008/09 die Wirtschaft jeweils eingebrochen, was die Aktienmärkte weltweit tief ins Minus drückte. Nun aber waren Dax & Co. auch sehr günstig bewertet und als die Konjunktur wieder ins Laufen kam, besserten sich die Gewinnaussichten der Unternehmen. Die Kurse begannen zu klettern. Dagegen ist nach ein paar Jahren Kursanstieg, wie wir es zuletzt gesehen haben, das Potenzial für weiter steigende Kurse naturgemäß eher begrenzt.
Doch genau hierin liegt das Problem dieser Strategie. „Es ist ungeheuer schwer, sich gegen den Markt zu stellen“, erklärt der FPSB-Vorstand. „Sie müssen ja genau in dem Augenblick in Aktien investieren, in dem diese niemand will und die Aussichten extrem düster sind. Und andersherum dann aus dem Markt gehen, wenn wir eine positive Stimmung haben und die Kurse von einem Hoch zum nächsten eilen.“ Für Anleger eine hohe Hürde. Dazu kommt, dass es für viele kaum möglich sein dürfte, einzuschätzen, ob ein Markt nun günstig oder teuer ist.
Aktien: Ein unerlässlicher Depotbestandteil
Deshalb ist bei Aktieninvestments eine objektive Beratung durch einen unabhängigen Experten entscheidend. Qualifizierte CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals können Anleger nicht nur dabei beraten, wie sie zu einer individuell passenden langfristigen Vermögens- und Finanzplanung kommen. Sondern sie sind dank ihrer Erfahrung, ihres Know-hows und ihres Wissens auch in der Lage, wertvolle Hilfestellung bei der Umsetzung einer Contrarian-Strategie zu bieten.
Auf diese Weise können CFP®-Professionals einen Beitrag dazu leisten, dass Anleger positivere Erfahrungen mit der Anlageklasse Aktien machen und diesen künftig aufgeschlossener gegenüberstehen. „Denn klar ist, dass es keine Anlageklasse gibt, die langfristig vergleichbare Renditen abwirft“, so Times‘ Fazit. „Aktien gehören deshalb unbedingt in jedes Depot.“
Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.
Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum European Financial Advisor EFA® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.
Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.
Ein wichtiges Anliegen des FPSB ist außerdem die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Zu diesem Zweck hat der FPSB Deutschland einen Verbraucher-Blog lanciert, der neutral, anbieterunabhängig und werbefrei über alle relevanten finanziellen Themen informiert. Unter http://www.frueher-planen.de können sich Verbraucher regelmäßig über die Themen Vermögensaufbau und Altersvorsorge informieren, aufgeteilt in sechs verschiedene Lebensphasen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de
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