Milliardenklage gegen Mastercard erneuert

Börsenbär und Bulle

Mastercard: Massenklage wieder aufgekommen (Foto: pixabay.com, AKuptsova)pressetext.redaktion

London (pte004/17.04.2019/06:15) – Eine Klage über 14 Mrd. Pfund (etwa 16 Mrd. Euro) von 2016 gegen Mastercard http://mastercard.com wird in Großbritannien neu aufgerollt. Der Jurist Walter Merricks klagt im Namen von etwa 46 Mio. Kunden wegen angeblich illegalen Kosten. 2017 wurde die Klage vom Competition Appeal Tribunal (CAT) abgewiesen, doch der Court of Appeal hob dieses Urteil jetzt wieder auf, wie die „Financial Times“ schreibt.

Verstoß gegen Wettbewerbsrecht

„Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Entscheidung“, sagt Merricks. Es sei an der Zeit, dass Mastercard den Schaden gesteht, dafür aufkommt und sich bei der britischen Öffentlichkeit entschuldigt. Merricks‘ Klage folgt einer Entscheidung der Europäischen Kommission von 2007, wonach Mastercard gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen hatte. Der Kreditkartenanbieter habe demnach unzulässige Gebühren bei grenzüberschreitenden Transaktionen innerhalb der EU gefordert. Laut Merricks hat dieser Verstoß dazu geführt, dass Mastercard-Kunden höhere Preise in Geschäften zahlen mussten.

Bei der Klage handelt es sich um einen der ersten Gerichtsfälle unter einer neuen Kollektivmaßnahmen-Regelung von 2015, die es einzelnen Kunden erlaubt, im Namen von anderen Kunden, die durch Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht geschädigt wurden, Anzeige zu erstatten. Jeder, der in der Zeit zwischen 1992 und 2008 im Alter über 16 Jahren war, zumindest drei Monate Einwohner von Großbritannien war und einen Kauf in einem Geschäft, das Mastercard akzeptiert, getätigt hat, ist Teil der Klage, wenn er das nicht explizit verweigert.

Erste Hürde scheinen überwunden

Dem Court of Appeals zufolge hat der CAT bei der ursprünglichen Verhandlung die falsche rechtliche Überprüfung durchgeführt und zu viel Informationen über die überhöhten Gebührenabrechnungen gefordert. Es habe auch Fehler in Bezug auf die mögliche Verteilung von eventuellen Schadensgeldern auf alle vertretenen Kunden gegeben. Die Anklage hat momentan nur eine erste Hürde überwunden. Der Court of Appeals hat lediglich zugestimmt, den Fall noch einmal anzuhören, um über seine Zertifizierung zu entscheiden. Laut einer Sprecherin von Mastercard will das Unternehmen vor Gericht gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

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