London (pte003/10.05.2019/06:10) – Briten zwischen 23 und 38 Jahren haben unrealistische Vorstellungen, was ihre Erbschaften angeht. Sie glauben, sie würden mehr und früher erben, als sie es tatsächlich tun. Dabei verlassen sie sich zu sehr auf künftige Hinterlassenschaften ihrer Eltern und Verwandten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Vermögensberatungsinstituts Charles Stanley http://charles-stanley.co.uk .
In Deutschland hingegen scheint die Lage in dieser Hinsicht eine grundlegend andere zu sein: „Die junge Generation in Deutschland ist sehr viel umsichtiger bei Erbschaften. Millennials wollen sich oft nicht auf das verlassen, was ihre Eltern hinterlassen, sondern sich aus eigener Kraft eine Existenz aufbauen“, sagt Finanzberaterin Heidi Süßer-Neps http://hs-finanzberatung.de im Gespräch mit pressetext.
Pflege verringert Erbschaft
Der Umfrage zufolge glaubt einer von sieben jungen Erwachsenen in Großbritannien, sie würden schon im Alter von 35 Jahren erben. Tatsächlich liegt das typische Alter dafür durchschnittlich zwischen 55 und 64 Jahren. Millennials glauben auch, sie würden fast 130.000 Pfund (etwa 150.000 Euro) erben. Dabei liegt der Wert im Durchschnitt bei etwa 11.000 Pfund (rund 12.000 Euro).
„Bei Erbschaften empfehle ich, mit nichts zu rechnen. Damit zu rechnen, im Alter von 35 Jahren zu erben, ist auch unrealistisch. Die Menschen leben immer länger und werden auch immer häufiger pflegebedürftig. Es ist gut möglich, dass viel von dem Geld der Eltern in ihre Pflege fließt. Ein Pflegeplatz kostet heute in Deutschland fast ein Einfamilienhaus. Man kann also unmöglich wissen, wie viel am Ende davon übrig bleibt“, meint Süßer-Neps.
Für eigenen Hauskauf sparen
Laut John Porteous, Group Head of Distribution bei Charles Stanley, ist diese Überschätzung vor allem beim Kauf eines Hauses problematisch. Zu viele junge Leute verlassen sich Porteous zufolge auf ihre Erbschaft. Jedoch sei das eine riskante Strategie, weil es wahrscheinlich ist, dass man weniger und später erbt, als gedacht. Es sei deswegen wichtig, für ein Haus früh zu sparen und zu planen. Laut der Umfrage wollen 22 Prozent der Millennials ihr Erbe als Anzahlung verwenden, jedoch würden Statistiken zufolge nur sieben Prozent das auch wirklich tun.
Laut Dan Garrett, Gründer von Farewill, einem Service zur Verfassung von Testamenten, planen die Briten grundsätzlich zu wenig für den Fall eines unerwarteten Todes. Ihm zufolge haben 30 Mio. Menschen in Großbritannien kein Testament verfasst. Außerdem sei die Regierung bei Regulierungen der Erbschaft zu unklar. Ursprünglich wurde geplant, die Erbschaftssteuer zu erhöhen, diese Gesetzesänderung, die im April 2019 inkrafttreten sollte, wurde jedoch verschoben.
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