Graz (pte007/23.09.2019/10:30) – Aktien mit geringem Verlustrisiko sind Anlegern mehr wert als risikoreiche Wertpapiere. Investoren achten weniger darauf, wie viel Gewinn sie mit einer Aktie machen, als vielmehr auf die Sicherheit ihrer Investition. Das führt oft zu Fehleinschätzungen, was den wahren Wert von Aktien betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Graz http://uni-graz.at .
Fehleinschätzung beim Wert
„Aktien mit geringer oder keiner Verlustwahrscheinlichkeit werden teurer verkauft als vergleichbare Wertpapiere mit größerem Verlustrisiko. Das heißt, dass risikoarme Aktien meist überbewertet werden – was den gängigen Kapitalmarkttheorien widerspricht“, erläutert Studienautor Stefan Palan.
Er hat für seine Studie ein Experiment mit mehr als 300 Teilnehmern durchgeführt. Unter Einsatz von echtem Geld mussten diese in einem künstlichen Kapitalmarkt handeln. Dabei stellte sich heraus, dass die Teilnehmer sehr stark auf Sicherheit bedacht waren und Aktien, die sie als risikoarm wahrnahmen, einen zu hohen Wert zuschrieben.
Bei ihren Investitionen rechneten die Studienteilnehmer mögliche Gewinne oder Verluste gar nicht mit ein. Laut Palan gleichen andere Investoren die Fehleinschätzung einzelner nicht aus, was ebenfalls gängigen Theorien widerspreche. Die Fehleinschätzungen über den Wert von Aktien würden aber nicht nur Laien betreffen, auch professionelle Fondsmanager würden dazu neigen.
Banken verstärken falschen Eindruck
Finanzinstitute boten in den vergangenen Jahren Palan zufolge zu oft garantiert verlustfreie Investmentprodukte an. Das würde den Irrglauben, dass risikoarme Investments mehr wert sind, nur noch verstärken. „Als Kunde muss man sich bewusst sein, dass man für solche Kapitalanlagen tendenziell hohe Preise bezahlt und dann wenig Rendite bekommt“, warnt Palan.
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