Frankfurt am Main/Stuttgart (pte014/29.11.2019/11:30) – Jeder Deutsche hortet im Schnitt 2.800 Euro an Bargeld zu Hause. Aus Angst vor drohenden Negativzinsen vertrauen die Menschen zunehmend physischen Banknoten. Insgesamt haben die Bundesbürger etwa 235 Mrd. Euro bei sich daheim, was doppelt so viel ist wie vor zehn Jahren, erklärt die Deutsche Bundesbank http://bundesbank.de .
„Negativzinsen ab erstem Euro“
„Möglicherweise treiben ein paar reiche Privatanleger, die sehr viel Bargeld horten, diesen Durchschitt in die Höhe. Bis jetzt gibt es nämlich für die meisten Privatleute in Deutschland noch keine Negativzinsen. Es zeigen sich aber bei vielen Banken starke Tendenzen dafür, in Zukunft Privatkunden ab dem ersten Euro Negativzinsen zu verrechnen. Es wird spannend, wie diese darauf reagieren“, meint Finanzexperte Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim http://uni-hohenheim.de gegenüber pressetext.
Laut früheren Angaben der Deutschen Bundesbank erheben bereits 23 Prozent der Finanzinstitute Negativ-Zinsen für Giro- oder Tagesgeldkonten. Privatkunden sind bei den meisten Geldinstituten allerdings nur betroffen, wenn sie mindestens 100.000 Euro auf dem Konto liegen haben.
„Bargeld wird kosteneffizienter“
Dem „Handelsblatt“ zufolge hatten die Deutschen im Jahr 2009 nur etwa 102 Mrd. Euro zu Hause. Die Bundesbank hat momentan etwa 726 Mrd. Euro im Umlauf, 2009 waren es noch 348 Mrd. Euro. Wenn keine Zinswende stattfindet, würde sich die Neigung zum Bargeldhorten bei den Deutschen noch verstärken.
Burghof zufolge gibt es Gründe für und gegen das Horten von Bargeld. „Einerseits ist es durchaus gefährlich, da Bargeld gestohlen werden kann. Andererseits gibt es auch bei Bankkonten Risiken. Außerdem hat sich in Studien herausgestellt, dass Kreditkarten und digitale Zahlungsmethoden teurer sind als gedacht, weswegen Bargeld im täglichen Geschäft deutlich kosteneffizienter ist“, so der Experte.
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