Jede zweite Frau schon im Job belästigt

Börsenbär und Bulle

#MeToo: sexuelle Übergriffe als globales Problem (Foto: pixabay.com/surdumihail)pressetext.redaktion

London (pte005/01.07.2021/06:10) – Von der Politik braucht es „mehr als bloße Lippenbekenntnisse“, um das Problem sexueller Belästigung gegenüber Frauen am Arbeitsplatz in den Griff zu bekommen. Denn trotz vielfacher Versprechungen werden in Großbritannien immer noch Millionen Frauen Opfer solcher Übergriffe, wie ein aktueller Bericht von YouGov http://yougov.co.uk zeigt. Demnach gibt rund die Hälfte der weiblichen Arbeitskräfte auf der Insel an, selbst schon mindestens einmal von Kollegen im Job belästigt worden zu sein.

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Schärfere Gesetze notwendig

„Keine Frau sollte je Angst davor haben müssen, an ihrem Arbeitsplatz mit sexueller Gewalt konfrontiert zu werden. Schockierenderweise ist das aber immer noch ein Teil der Arbeitsrealität von Millionen von britischen Arbeiterinnen“, zitiert der „Independent“ Sarah Morrison, Senior Campaigner bei Avaaz http://secure.avaaz.org , einer weltweit tätigen gemeinnützigen Organisation, die die YouGov-Studie in Auftrag gegeben hat. Es sei ein globales Problem. „Jedes vierte Land verfügt über keine gesetzlichen Mittel, um Frauen im Job vor Übergriffen zu schützen“, betont die Expertin.

Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt von Frauen seien verheerend. „Sexuelle Übergriffe verstärken das noch immer bestehende geschlechtsspezifische Lohngefälle, weil dadurch weniger Frauen in den Arbeitsmarkt einsteigen. Das kann auch ihren Karriereverlauf negativ beeinträchtigen“, erklärt Morrison. Um die Situation zu verbessern, müsse die Politik endlich handeln. „Der Premierminister hat viel über das Thema gesprochen. Nun ist es an der Zeit, dass den Worten auch Taten folgen. Die Frauen können nicht mehr länger warten“, so die Avaaz-Campaignerin.

Ein Viertel ungewollt berührt

Der YouGov-Umfrage nach, glaubt rund die Hälfte der Frauen, die je in Großbritannien einer Arbeit nachgingen, dass die eigene Regierung nicht genug unternimmt, um weibliche Arbeitnehmerinnen vor sexuellen Belästigungen im Job zu beschützen. Gleichzeitig gibt knapp ein Viertel an, schon mindestens einmal in der Arbeit ungewollt berührt worden zu sein oder Kollegen bei anzüglichen sexuellen Kommentaren über ihre Mitarbeiterinnen belauscht zu haben. Rund sechs von zehn Betroffenen würden Übergriffe eher melden, wenn sie sicher gehen könnten, dass ihr Bericht anonym und vertraulich behandelt wird.

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