Köngen (pte027/26.08.2021/12:30) – Der industrielle Mittelstand in Deutschland verfügt über die krisenerfahrensten Manager. Zu dem Schluss kommt die neue Studie „Restrukturierung 2021“ der Unternehmensberatung Staufen http://staufen.ag , für die mehr als 200 Inhaber und Top-Führungskräfte von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 20 Mio. Euro befragt wurden. So verfügen vier von zehn Unternehmen über echte Krisen-Expertise, weitere drei von zehn attestieren sich ausreichende Routine.
Schnelles Reagieren wichtig
„Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig eine schnell agierende Entscheidungskultur auf der Management-Ebene ist. Der deutsche Mittelstand ist diesbezüglich ordentlich aufgestellt. Bei den von uns befragten Unternehmen stellen sich 39 Prozent ein gutes Zeugnis aus und geben an, über ein erfahrenes Management in Bezug auf die Bewältigung von Krisen zu verfügen. Weitere 31 Prozent glauben, eher erfahren zu sein“, sagt Andreas Sticher, Partner für Restrukturierung bei Staufen.
Aber es gibt Nachholbedarf: Nur 47 Prozent der befragten Firmen arbeiten mit einem strukturierten Prozess, um die Zukunftsfähigkeit auf den Prüfstand zu stellen. Und nur 49 Prozent spielen regelmäßig Krisenszenarien und mögliche Gegenmaßnahmen durch. „Unternehmen müssen in Szenarien denken und verschiedene Abwehrmechanismen durchspielen. Es ist wie im Fußball: Jeder weiß, wie eine Ecke ausgeführt wird, trotzdem trainieren die Mannschaften regelmäßig diese Standardsituation“, unterstreicht Sticher.
Risiko-Management-Systeme
Bei der Krisen-Früherkennung dominieren klassische Systeme und Kennzahlen, zeigt die Studie. 48 Prozent setzen ein eigenes Risiko-Management-System ein, was damit die am häufigsten genutzte Variante ist, um mögliche Schieflagen zu erkennen, bevor diese existenzbedrohend werden. Dahinter folgen Finanz-Kennzahlen (47 Prozent) und Hinweise von Führungskräften (44 Prozent). „Modernere Management-Tools wie zum Beispiel Trendradars oder datengetriebene Ansätze wie Data Analytics eignen sich ideal, um die klassischen Systeme der Krisen-Früherkennung zu erweitern oder sogar komplett zu ersetzen“, so Sticher.
Der Studie zufolge sind diese Ansätze der prädikativen Analyse aber noch nicht flächendeckend im Einsatz. Sticher rät zum Umdenken, da „neue Prognosemodelle das Management in die Lage versetzen, die Geschäftsstrategie optimal an der jeweiligen Situation auszurichten“.
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