Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Leonding (pta006/16.11.2021/07:00) –
* Störungen der Lieferketten verzögern die Fertigstellung von Fahrzeugen und sorgen für starken Bestandsaufbau
* Trotzdem liegt der Umsatz weiter auf einem historisch hohen Niveau
* EBIT reduziert sich als Folge der geringeren Produktionsleistung auf 12,9 Mio Eur
* Auftragseingang gewinnt deutlich an Momentum und legt von 660,0 Mio Eur auf 781,1 Mio Eur zu
* Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem stabilen Umsatz und einer angepassten EBIT-Marge von 4,5 – 4,8 %
* 2022 wird ein neuerliches Umsatzwachstum erwartet
KONZERNKENNZAHLEN | 1-9/2020 | 1-9/2021 | |
Umsatzerlöse | Mio Eur | 713,9 | 649,5 |
EBIT | Mio Eur | 25,4 | 12,9 |
Periodenergebnis | Mio Eur | 17,3 | 6,8 |
Cashflow aus der operativen Tätigkeit | Mio Eur | -39,6 | -52,3 |
Eigenkapital in % der Bilanzsumme | 25,9 % | 28,1 % | |
Gewinn je Aktie | Eur | 1,3 | -0,1 |
Mitarbeiterstand zum 30. September | 3.988 | 4.004 | |
Auftragsbestand zum 30. September | Mio Eur | 1.074,4 | 1.164,8 |
Der Rosenbauer Konzern hat in den ersten drei Quartalen 2021 einen Umsatz von 649,5 Mio Eur erzielt. Das Volumen lag damit um 9 % unter der Vergleichsperiode des Rekordjahres 2020, aber immer noch klar höher als in den Jahren davor. Alleine die Area CEEU konnte im Vergleich der Absatzregionen ihre Auslieferungen konstant halten. Der Grund für den Rückgang auf Konzernebene sind die Störungen der Lieferketten, die die Fertigstellung und Übergabe von Fahrzeugen verzögerten und zu einem starken Bestandsaufbau führten. Als Folge der dadurch geringeren Produktionsleistung reduzierte sich das EBIT auf 12,9 Mio Eur (1-9/2021: 25,4 Mio Eur). Der Auftragseingang hat indes von Jänner bis September deutlich an Momentum gewonnen und von 660,0 Mio Eur auf 781,1 Mio Eur zugelegt.
Aufgrund von Materialpreiserhöhungen und der großen Unsicherheit durch die anhaltenden Lieferkettenschwierigkeiten passt der Rosenbauer-Vorstand seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Die EBIT-Marge soll demnach zwischen 4,5 % und 4,8 % (zuvor 5 %) liegen, der Umsatz wird als stabil bestätigt. Die Marktschwankungen sowie ihre Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis werden laufend beobachtet. Darüber hinaus erhöht Rosenbauer ab sofort seine Preise für neue Angebote um durchschnittlich 8 %.
Umsatz- und Ertragslage
Obwohl die COVID-19 Pandemie zuletzt wieder erstarkt ist, setzt sich die Erholung der Weltwirtschaft fort. Die Bruchlinien, die sich durch die gefährliche Infektionskrankheit aufgetan haben, erscheinen gleichzeitig langlebiger und die unmittelbaren Divergenzen dürften nachhaltig auf die mittelfristige, wirtschaftliche Performance wirken. Der Zugang zu Impfstoff und die frühzeitige politische Unterstützung sind maßgeblich für die Kluft zwischen den Ländern. Im Oktober hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 % in 2021 reduziert. Diese Anpassung spiegelt die Herabstufung der entwickelten Volkswirtschaften – teilweise wegen der Lieferkettenunterbrechungen – und der Entwicklungsländer mit niedrigen Einkommen – vor allem wegen der schlechteren pandemischen Dynamiken – wider.
Die Feuerwehrbranche hat in den ersten neun Monaten 2021 den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie standgehalten und sich stabil entwickelt. Die Nachfrage nach Feuerwehrtechnik wurde insbesondere durch die entwickelten Märkte Europas getragen, die unverändert wachsen.
Der Rosenbauer Konzern erzielte in den ersten drei Quartalen 2021 einen Gesamtumsatz von 649,5 Mio Eur (1-9/2020: 713,9 Mio Eur). Der Konzernumsatz verteilt sich dabei aktuell wie folgt auf die verschiedenen Vertriebsregionen**: 36 % Area CEEU, 9 % Area NISA, 10 % Area MENA, 13 % Area APAC, 29 % Area NOMA sowie 3 % auf das Segment Vorbeugender Brandschutz.
Das EBIT lag nach den ersten neun Monaten 2021 mit 12,9 Mio Eur unter dem Wert der entsprechenden Vorjahresperiode (1-9/2020: 25,4 Mio Eur). Das Konzern-EBT betrug in der Berichtsperiode 8,4 Mio Eur (1-9/2020: 21,6 Mio Eur).
Der Auftragseingang lag mit 781,1 Mio Eur von Jänner bis September 2021 deutlich über dem Vorjahreswert (1-9/2020: 660,0 Mio Eur). Dabei weisen alle Vertriebsregionen, die Area MENA ausgenommen, mehr neue Aufträge als im Vergleichszeitraum 2020 aus. Die höchsten Zuwächse erzielten das Europa- und das Asiengeschäft. So konnte die Area CEEU etwa eine Bestellung der deutschen Bundeswehr für 76 hochgeländegängige Waldbrandlöschfahrzeuge und den ersten Flottenauftrag über vier vollelektrische Fahrzeuge der „Revolutionary Technology“ Modellreihe durch die Berufsfeuerwehr Basel-Stadt entgegennehmen. Der Auftragsbestand ist weiter solide und betrug zum Ende des dritten Quartals 2021 1.164,8 Mio Eur (30. September 2020: 1.074,4 Mio Eur).
Finanz- und Vermögenslage
Die Bilanzsumme sank im Periodenvergleich auf 983,8 Mio Eur (30. September 2020: 1.008,0 Mio Eur), was insbesondere auf das gegenüber dem Vorjahreszeitraum niedrigere kurzfristige Vermögen zurückzuführen ist. Die größte Veränderung weisen dabei die kurzfristigen Forderungen aus: Diese lagen mit 238,2 Mio Eur (30. September 2020: 277,8 Mio Eur) klar unter dem Vorjahr. Die Vorräte erhöhten sich hingegen leicht auf 486,2 Mio Eur (30. September 2020: 479,1 Mio Eur).
Das Trade Working Capital sank wegen des niedrigeren Umsatzes und eines stringenten Managements auf 509,7 Mio Eur (1-9/2020: 534,3 Mio Eur).
Die Nettoverschuldung des Konzerns (der Saldo aus verzinslichen Verbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und Wertpapiere) reduzierte sich im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode auf 381,2 Mio Eur (30. September 2020: 407,3 Mio Eur).
Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit lag am Ende des dritten Quartals 2021 wegen der geringeren Auslieferungen und des deutlichen Bestandsaufbaus seit Jahreswechsel bei -52,3 Mio Eur (1-9/2020: -39,6 Mio Eur). Zum Jahresende wird von einem klar positiven Cashflow aus der operativen Tätigkeit ausgegangen.
Ausblick
Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des SARS-CoV-2 Virus und die Bedrohung durch neue Mutationen haben die Unsicherheit, wie schnell die Pandemie überwunden werden kann, vergrößert. 2022 wird die Weltwirtschaft nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) um 4,9 % zulegen, darüber hinaus sollten sich die Wachstumsraten mittelfristig bei etwa 3,3 % einpendeln. Die Produktion der entwickelten Volkswirtschaften wird vor allem auf Grund der weiteren politischen Unterstützung in den USA mittelfristig die Vor-Krisen-Prognosen übertreffen, die Leistung der Entwicklungs- und Schwellenländer wird wegen des langsameren Impffortschritts und der geringeren politischen Unterstützung dauerhaft rückläufig bleiben.
Die globale Feuerwehrbranche folgt der allgemeinen Konjunktur erfahrungsgemäß mit einem mehrmonatigen Abstand und sollte heuer eine Seitwärtsbewegung zeigen. Die Ausschreibungstätigkeit war in den ersten neun Monaten sehr rege, wobei auch wieder größere Beschaffungen zur Vergabe anstehen.
Für 2022 erwartet das Rosenbauer-Management ein neuerliches Wachstum des globalen Sektors und ein Umsatzplus der Gruppe.
**) Area CEEU: Zentral- und Osteuropa; Area NISA: Nordeuropa, Iberien, Südamerika, Afrika; Area MENA: Mittlerer Osten und Nordafrika; Area APAC: Asien-Pazifik; Area NOMA: Nord- und Mittelamerika; PFP: Vorbeugender Brandschutz
(Ende)
Aussender: Rosenbauer International AG
Adresse: Paschinger Straße 90, 4060 Leonding
Land: Österreich
Ansprechpartner: Mag. Tiemon Kiesenhofer, MBA
Tel.: +43 732 6794-568
E-Mail: tiemon.kiesenhofer@rosenbauer.com
Website: www.rosenbauer.com
ISIN(s): AT0000922554 (Aktie)
Börsen: Amtlicher Handel in Wien; Freiverkehr in Stuttgart, Freiverkehr in München, Freiverkehr in Hamburg; Freiverkehr in Düsseldorf, Berlin, Tradegate