Puma-Hauptversammlung: solides Wachstum & Dividendenanhebung

Puma Hauptversammlung

Bei der Hauptversammlung am 11. Mai 2022 blickte die Puma SE auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Umsatz und Gewinn stiegen deutlich, die Auftragslage entwickelt sich gut. Auf den Aktienkurs haben sich diese positiven Entwicklungen bisher jedoch nicht übertragen.

Mit einem Umsatz von 6,8 Mrd. Euro ist Puma der drittgrößte Sportartikelhersteller der Welt. Noch liegen der große Bruder adidas und der amerikanische Wettbewerber Nike deutlich davor – der Abstand schrumpft aber. 2021 stiegen die währungsbereinigten Umsätze bei Puma um rund 32 %, bei adidas lediglich um 16 %. 

Starke Zahlen, mehr Dividende

Puma kann mit dem Geschäftsjahr 2021 mehr als zufrieden sein: Der Umsatz stieg von 5,2 Mrd. Euro auf 6,8 Mrd. Das EBIT war 2021 mit 557,1 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (209,2 Mio. Euro). Beim Ergebnis je Aktie verbesserte man sich von 0,53 Euro auf 2,07 Euro. Auch das Geschäftsjahr 2022 begann vielversprechend. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19,7 % auf 1,9 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 11,2 % auf 121 Mio.  Euro. CEO Bjørn Gulden betonte in seiner Quartalsmitteilung die ungebrochen hohe Nachfrage. Angesichts der globalen Unsicherheiten wolle man den Ausblick für das Gesamtjahr aber nicht anheben. 

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde auf der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,72 Euro pro Aktie beschlossen, 2020 wurden 0,16 Euro ausgeschüttet. Interessant ist hier aber vor allem die mittel- und langfristige Dividendenpolitik: Wurden bisher 25 bis 30 % des Konzernergebnis an die Aktionäre ausgeschüttet, soll der Anteil zukünftig steigen. Gerhard Jäger, Sprecher der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V., hält bis zu 50 % für realistisch. 

Obwohl die Zahlen stimmen, das Unternehmen wächst und eine satte Dividende winkt, ging es für die Puma-Aktie in den letzten Monaten stark bergab. Im November 2021 stand das Papier noch bei etwa 115 Euro, nach starken Verlusten notiert es jetzt zwischen 60 und 70 Euro. 

Chancen und Risiken

Fraglich ist, ob Puma das hohe Wachstumsniveau halten kann. Sowohl Sport als auch bequeme Kleidung liegen im Trend – zwei Bereiche, in denen die Herzogenauracher stark sind. Zudem profitiert das Unternehmen von der weltweiten Begeisterung für Sneaker. Im Gegensatz zur Konkurrenz bedient Puma auch weiterhin Nischenmärkte wie Golf und Motorsport. Mit Investitionen in Marketing und Innovation sowie Kooperationen mit bekannten Sportlern will man die Sichtbarkeit der Marke weiter erhöhen. 

Wie die gesamte Wirtschaft leidet aber auch Puma unter den globalen Unsicherheiten. Vor allem die Nachwirkungen der Pandemie, das schwierige Umfeld in China und Lieferkettenprobleme könnten sich negativ auf das Geschäft auswirken. Hinzu kommen die weiterhin hohe Inflation und der zunehmende Kostendruck. SdK-Mann Jäger hat sich eingehend mit der Puma SE und dem Marktumfeld beschäftigt. Von einer nachhaltigen, deutlichen Kurserholung geht er derzeit nicht aus. Zu groß seien die Ängste an den Aktienmärkten. Das Statement von Bjørn Gulden und der Verzicht auf eine Anhebung des Jahresausblicks zeigen, dass sich Puma dieser Probleme ebenfalls bewusst ist. 

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