Metall Zug AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis 10.08.2023 / 06:56 CET/CEST Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 Kotierungsreglement Zug, 10. August 2023 – Die Metall Zug Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Nettoerlös von CHF 228.4 Mio. (Vorjahr: CHF 324.4 Mio. bzw. CHF 207.5 Mio. exklusive Schleuniger Gruppe). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei CHF 7.6 Mio. (Vorjahr: CHF 23.5 Mio. bzw. CHF 9.4 Mio. exklusive Schleuniger Gruppe). Das Finanzergebnis belief sich auf CHF 8.7 Mio. (Vorjahr: CHF 2.2 Mio.) und das Konzernergebnis auf CHF 13.3 Mio. (Vorjahr: CHF 19.1 Mio.). Für das zweite Halbjahr rechnet Metall Zug mit einem tieferen Betriebsergebnis. Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Metall Zug Gruppe einen Nettoerlös von CHF 228.4 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 324.4 Mio.). Unter Berücksichtigung der Devestitions- und Akquisitionseffekte von CHF –120.1 Mio. (–37.0%), insbesondere des Wegfalls des Umsatzbeitrages der Schleuniger Gruppe (Geschäftsbereich Wire Processing), sowie des Währungseffektes von CHF –6.8 Mio. (–2.1%), entspricht dies einem erfreulichen organischen Wachstum von 9.5%. Der hohe Auftragsbestand per 31. Dezember 2022 sowie die Entspannung auf der Beschaffungsseite begünstigten im ersten Halbjahr 2023 diesen Zuwachs. Der EBIT betrug in der Berichtsperiode CHF 7.6 Mio. und liegt damit unter dem Vorjahr (1. Halbjahr 2022: CHF 23.5 Mio.). Hauptursache hierfür ist der weggefallene EBIT-Beitrag der im August 2022 dekonsolidierten Schleuniger Gruppe (Geschäftsbereich Wire Processing, 1. Halbjahr 2022: CHF 13.7 Mio.). Zudem belasteten ein im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 starker EBIT-Rückgang beim Geschäftsbereich Medical Devices (um CHF 5.9 Mio.) sowie das weiterhin inflationäre Umfeld mit steigenden Lohn- und Materialkosten das Gruppenergebnis.
Das Finanzergebnis betrug CHF 8.7 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 2.2 Mio.) und enthält die anteiligen Konzernergebnisse der V-ZUG Gruppe, an welcher Metall Zug eine Beteiligung von rund 30% hält, sowie der Komax Gruppe, an der Metall Zug seit Ende August 2022 mit 25% beteiligt ist. Das Konzernergebnis sank auf CHF 13.3 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 19.1 Mio.).
Der operative Cashflow entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 mit CHF 6.9 Mio. trotz des tieferen Betriebsergebnisses erfreulich (Vorjahr: CHF –13.4 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf die Reduktion der per Jahresende hohen Debitorenbestände zurückzuführen. Demgegenüber wurden die Lagerbestände weiter erhöht, vor allem aufgrund des wachsenden Projektgeschäfts bei Belimed Life Science.
Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertschriften abzüglich kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten) betrug per 30. Juni 2023 CHF 1.1 Mio. Sie lag damit nach der Ausschüttung der Bardividenden von CHF 15.7 Mio. um CHF 13.6 Mio. tiefer als am 31. Dezember 2022 (CHF 14.7 Mio.). Neben dem Effekt der Bardividenden resultierte die Abnahme vor allem aus weiterhin hohen Investitionen in Immobilienprojekte des Geschäftsbereichs Technologiecluster & Infra sowie der Akquisition einer Betriebsliegenschaft in Mannheim, Deutschland, durch die Haag-Streit GmbH. Die Metall Zug Gruppe verfügt weiterhin über eine solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF 514.5 Mio. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 72.7%.
Infection Control: Deutlicher Umsatzzuwachs in allen Segmenten Der Geschäftsbereich Infection Control (Belimed Gruppe) erreichte einen Nettoerlös von CHF 88.5 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 73.1 Mio.). Unter Berücksichtigung des Akquisitionseffektes von 2.6% im Zusammenhang mit dem Erwerb von Amity Ltd. (UK) im Vorjahr und einem Fremdwährungseinfluss von –5.0% entspricht dies einem organischen Wachstum von 23.5%.
Anfang dieses Jahres konnte Belimed vom hohen Auftragsbestand per Ende 2022 profitieren. Im Bereich «Equipment» zeigte sich daher im 1. Halbjahr 2023 ein starkes Wachstum, am deutlichsten im Markt China. Auch der Bereich «Service» verzeichnete ein solides Wachstum. Der Bereich «Verbrauchsmaterialien» zeigt vor allem aufgrund der Akquisition von Amity einen positiven Trend. Auch das Segment «Digitalisierung» wächst weiterhin.
Der EBIT liegt mit CHF –3.7 Mio. im 1. Halbjahr 2023 über Vorjahresniveau (1. Halbjahr 2022: CHF –4.6 Mio.), jedoch weiterhin in der Verlustzone. Inflationsbedingte Lohnerhöhungen sowie zusätzliche Kosten im Bereich Forschung und Entwicklung belasteten das Ergebnis im ersten Halbjahr. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr einen positiven Einmaleffekt aus der Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung im Umfang von CHF 1.6 Mio. enthielt. Ohne diesen Sondereffekt zeigt Infection Control auf Stufe EBIT eine Verbesserung.
Medical Devices: Herausforderungen auf dem US-Markt und Erhöhung der Investitionen in R&D führen zu tieferem Ergebnis Der Geschäftsbereich Medical Devices (Haag-Streit Gruppe) erzielte im 1. Halbjahr 2023 einen im Vorjahresvergleich niedrigeren Nettoerlös in der Höhe von CHF 93.9 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 105.9 Mio.). Bereinigt um den Einfluss von Währungseffekten von –2.7% und dem Devestitionseffekt aus der Veräusserung von Clement Clarke International Ltd., Harlow (UK), von –4.7%, betrug der organische Umsatzrückgang –3.9%.
Der tiefere Umsatz ist massgeblich auf den wichtigen US-Markt zurückzuführen. Nach rekordhohen Umsätzen und Auftragseingängen im Vorjahr war der Bereich dieses Jahr mit einer gegenläufigen Entwicklung konfrontiert. Die Distributoren reduzierten in der ersten Jahreshälfte ihre hohen Lagerbestände, was zu einer vorübergehenden Zurückhaltung bei den Bestellungen und den Auslieferungen führte. Dadurch wird die Umsatzentwicklung voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte unter dem Vorjahr liegen. Erfreulich hat sich dagegen die Nachfrage nach Simulatoren und Mikroskopen entwickelt. Allerdings kam es bei den Auslieferungen von Mikroskopen aufgrund von Kapazitäts- und Lieferkettenengpässen zu Verzögerungen.
Der EBIT betrug im ersten Halbjahr CHF12.6 Mio. (1. Halbjahr 2022: CHF 18.4 Mio.) und lag somit wesentlich unter Vorjahresniveau. Die niedrigeren Nettoerlöse, ein veränderter Produktemix und die massgeblich erhöhten strategischen Investitionen in Forschung und Entwicklung waren ursächlich für den deutlich tieferen EBIT. Obwohl Kosteneinsparungen in anderen Bereichen eingeleitet wurden, konnten diese den Gewinnrückgang nicht vollständig kompensieren. Darüber hinaus enthielt der EBIT des ersten Halbjahres 2022 einen ausserordentlichen Beitrag aus der Teilauflösung einer Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen bei einer Tochtergesellschaft in Grossbritannien in Höhe von CHF 2.5 Mio. Der bereinigte Rückgang des EBIT beträgt somit CHF –3.4 Mio. bzw. –21.3 %.
Technologiecluster & Infra: Drei Grossprojekte schreiten voran; Wechsel in der operativen Führung Der EBIT des Geschäftsbereichs Technologiecluster & Infra für das erste Halbjahr 2023 betrug CHF 0.8 Mio. und liegt damit leicht unter dem Vorjahreswert (1. Halbjahr 2022: CHF 1.0 Mio.).
Die Entwicklung des Tech Cluster Zug ist weiterhin sehr dynamisch, geprägt durch die drei laufenden Grossprojekte SHL-Südtor, Projekt Pi und CreaTower I. Generell bestehen jedoch Herausforderungen aufgrund der Baukostenentwicklung, die Anpassungen der ursprünglichen Projektbudgets erfordern.
Ab 2026 soll das Gebäude SHL-Südtor als neuer internationaler Hauptsitz und Produktionsstandort von SHL Medical dienen. Der Standort wird Platz für rund 350 Mitarbeitende bieten sowie umfangreiche Kapazitäten für die Produktion von Arzneimittelabgabesystemen bereitstellen. Das Baugesuch für die Vorbereitungsarbeiten, d.h. Bauplatzinstallationen, Rückbau und Altlastensanierung, wurde im Juli 2022 eingereicht und die entsprechenden Arbeiten haben bereits im Februar 2023 begonnen. Der Baustart für den Hochbau ist für September 2023 geplant.
Beim Holzhochhaus-Projekt Pi, welches hauptsächlich preisgünstiges Wohnen anbieten wird, erfolgt die Wiederaufnahme der Projektierung voraussichtlich Ende des dritten Quartals 2023. Aufgrund der im Juni 2023 angenommenen Zuger «Mehrwert-Initiative», welche mehr zahlbaren Wohnraum in Zug fordert, ist allerdings ungewiss, wann der Bebauungsplan im Grossen Gemeinderat Zug behandelt wird.
Das Gebäude CreaTower I wird der VZ Depotbank mit 400 bis 500 Arbeitsplätzen als neuer Hauptsitz dienen. Besonders innovativ ist bei dem Projekt die geplante gewölbeartige Deckenkonstruktion, die von der Research Group der ETH Zürich entwickelt wurde. Sie kommt stellenweise mit erheblich geringerer Materialdicke aus, sodass voraussichtlich bis zu 65% weniger Beton und 80% weniger Stahl benötigt werden als bei konventioneller Bauweise. Der Vorvertrag für CreaTower I wurde im Juni 2023 unterzeichnet.
Am 1. Juli 2023 hat Christina Annen die Rolle als CEO des Geschäftsbereichs Technologiecluster & Infra von Beat Weiss übernommen. Christina Annen ist dipl. Bau-Ing. ETH und verfügt über Weiterbildungen im Bereich Betriebswirtschaft. Zuletzt war sie über zwei Jahre als Head of Service Unit Bautreuhand bei der pom+ Consulting AG tätig. Beat Weiss hat zu diesem Zeitpunkt Martin Wipfli als Verwaltungsratspräsident der Tech Cluster Zug AG und der Urban Assets Zug AG abgelöst.
Berichtssegment Andere Im Berichtssegment Andere sind die Belimed Life Science Gruppe, die Gehrig Group AG und die Metall Zug AG (Corporate) zusammengefasst. Das Berichtssegment erreichte im ersten Halbjahr 2023 einen Nettoerlös von CHF 50.1 Mio. (Vorjahr: CHF 33.8 Mio.) und ein Betriebsergebnis von CHF –2.1 Mio. (Vorjahr: CHF –5.0 Mio.).
Belimed Life Science erzielte im 1. Halbjahr 2023 deutlich höhere Nettoerlöse als in der Vorjahresperiode. Dies ist auf den hohen Auftragsbestand per Ende 2022 zurückzuführen, welcher im ersten Halbjahr 2023 nochmals leicht zugenommen hat. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch eine anhaltend hohe Marktdynamik in der Pharmaindustrie, getrieben durch die Relokalisierungsbestrebungen zur Reduktion von Abhängigkeiten bei der Produktion kritischer Medikamente und Impfstoffe sowie der Zulassungen von mRNA-basierten Impfstoffen im Bereich der Onkologie. Auch das Segment «Service» ist gewachsen.
Die positive Grundstimmung wird weiterhin durch die angespannte Liefersituation für gewisse elektronische Komponenten und den anhaltenden Fachkräftemangel an allen Standorten getrübt. Zusätzlich belasten höhere Energie- und Lohnkosten das Ergebnis im 1. Halbjahr 2023. Aufgrund langer Projektdurchlaufzeiten wurde die Bruttomarge im ersten Halbjahr 2023 weiterhin negativ durch die Inflation beeinflusst. Dank des höheren Umsatzniveaus liegt das Betriebsergebnis (EBIT) in der ersten Jahreshälfte im positiven Bereich und somit über dem Niveau der Vergleichsperiode 2022.
Die Gehrig Group AG erzielte im 1. Halbjahr 2023 einen Nettoerlös über dem Vorjahresniveau insbesondere durch Mehrumsätze im Bereich «Service». Gebremst wurde dieser Aufwärtstrend durch den andauernden Fachkräftemangel. Dieser führte einerseits bei den eigenen Servicemitarbeitenden zu limitierten Kapazitäten bei der Abarbeitung von Serviceaufträgen. Andererseits hatte der Fachkräftemangel in der Gastronomie teilweise verkürzte Öffnungszeiten in den Restaurants zur Folge.
Trotz der günstigen Umsatzentwicklung verfehlte der EBIT die Gewinnzone. Strategisch hat sich Gehrig im Frühjahr 2023 fokussiert. Als Konsequenz wurde der Bereich «Pflege und Hygiene», mit einem spezifischen Sortiment für Spitäler und Heime, aufgegeben. Die Kosten im Zusammenhang mit der Beendigung dieser Sparte belasteten das Ergebnis.
Weitere Informationen und Details zum Geschäftsgang aller Geschäftsbereiche finden sich im Halbjahresbericht 2023.
Ausblick Die deutlich niedrigeren Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2023 und die geplante weitere Erhöhung der strategischen Investitionen in Forschung und Entwicklung im Bereich Medical Devices werden die Rentabilität der Metall Zug Gruppe beeinträchtigen. Daher erwarten wir insgesamt für das zweite Halbjahr eine verhaltene Geschäftsentwicklung und ein niedrigeres Betriebsergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr.
Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe Die Metall Zug Gruppe hat mit der per 30. August 2022 vollzogenen Einbringung des Geschäftsbereiches Wire Processing in die Komax Gruppe eine wesentliche Änderung erfahren. Diese signifikante Umstrukturierung spiegelt sich in den Finanzzahlen wider und erschwert den direkten Vorjahresvergleich. Um eine Vergleichbarkeit der Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung zu gewährleisten, wurden die Vorjahresangaben zusätzlich pro-forma dargestellt, als wäre die Ausgliederung bereits zu Beginn des Jahres 2022 erfolgt.
* Eine Herleitung der Pro-forma Finanzdaten befindet sich auf Seite 37 der Investorenpräsentation HJ 1/23 unter folgendem Link: https://www.metallzug.ch/investoren/geschaeftsberichte-praesentationen Über die Metall Zug Gruppe
Die Holdinggesellschaft Metall Zug AG ist im Swiss Reporting Standard der SIX Swiss Exchange, Zürich, kotiert (Namenaktie Serie B, Valorennummer 3982108, Ticker-Symbol METN). Rechtliche Anmerkungen
oder: investorrelations@metallzug.ch Diese Mitteilung ist unter https://www.metallzug.ch/medien/medienmitteilungen und der Halbjahresbericht 2023 sowie die Investorenpräsentation unter https://www.metallzug.ch/investoren/geschaeftsberichte-praesentationen verfügbar. Ende der Adhoc-Mitteilung |
Eine Speicherung der Nachrichten in Datenbanken sowie jegliche Weiterleitung der Nachrichten an Dritte im Rahmen gewerblicher Nutzung oder zur gewerblichen Nutzung sind nur nach schriftlicher Genehmigung durch die EQS Group AG gestattet.
Originalversion auf eqs-news.com ansehen.