Trotz eines schwierigen politischen und wirtschaftlichen Umfelds konnte der DAX 2023 ein neues Rekordhoch erreichen. Doch kleinere Werte taten sich im zurückliegenden Jahr deutlich schwerer und selbst im Leitindex waren längst nicht alle Aktien bei der Rekordjagd dabei.
Mit einem neuen Allzeithoch ließ der DAX im Dezember die Champagnerkorken knallen und hat mit einer Jahresperformance von 20,3 % viele Marktteilnehmer überrascht. Nur wenige Investoren dürften vor zwölf Monaten ein derart gutes Börsenjahr erwartet haben. Schließlich war das Jahr 2023 nach der Coronapandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zunächst von großer Unsicherheit geprägt. Auf die daraus resultierende hohe Inflation reagierten die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks mit einem historisch steilen Zinsanstieg, von dem sich der deutsche Aktienmarkt in der Gesamtbetrachtung letztlich jedoch nicht beeindrucken ließ.
Allerdings haben sich die einzelnen DAX-Aktienstark unterschiedlich entwickelt. Während es für die Top-Performer des Index, Rheinmetall und Heidelberg Materials, 2023 um jeweils etwa 50 % nach oben ging, verloren mit Bayer und Siemens Energy auf der anderen Seite einzelne DAX-Mitglieder rund ein Drittel ihres Börsenwerts. Ebenfalls auffällig: Zwar hat die Anzahl der Gewinner überwogen, aber nur weniger als die Hälfte der DAX-Werte haben sich besser als der Index entwickelt. Dies war 2023 allerdings kein rein deutsches Phänomen. In New York wurde der Anstieg des S&P 500 zu einem erheblichen Teil von nur einer Handvoll Mega-Caps getragen.
Aktien kleinerer Unternehmen auf der Verliererseite
Bei den Small Caps hat sich 2023 die Underperformance des Vorjahres weiter fortgesetzt. Schnitt der SDAX mit einem Minus von 27 % schon 2022 deutlich schlechter ab als der DAX, hinkte der Small-Cap-Index 2023 ebenfalls lange Zeit hinterher. Erst die Rally ab Ende Oktober sorgte doch noch für einen versöhnlichen Jahresabschluss sowie ein zweistelliges Index-Plus und größeren Gewinne bei den Einzelwerten.
Eine ganze Reihe von SDAX-Werten um SAF-HOLLAND, SÜSS MicroTec, Hypoport, KSB oder Index-Neuling Mutares konnte im Jahresverlauf zwischen 67 und 87 % zulegen, während sich MorphoSys mit einem Anstieg von über 150 % die Performance-Krone aufgesetzt hat. Die Verliererliste 2023 wird von Adtran Holdings und VERBIO angeführt, die beide mehr als die Hälfte ihres Börsenwerts verloren haben.
Neben den meist individuellen Gründen bei den größten Verlierern bringen Beobachter die zuletzt insgesamt schwächere Entwicklung der kleineren Unternehmen mit den hohen Energie- und Lohnkosten in Verbindung, denen die Großkonzerne oftmals leichter entgehen können. Allerdings haben die Small Caps ihre Anpassungsfähigkeit schon in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt und sich letztlich besser entwickelt als die schwerfälligeren Large Caps, weshalb aus einigen Verlierern des Börsenjahres 2023 ganz schnell die Favoriten von morgen werden können.
In den aktuellen AnlegerPlus News 1/2024 schauen wir uns je eine Top- und Flop-Aktie des vergangenen Jahres aus beiden Indizes genauer an und präsentieren unseren DAX-Favoriten für 2024.
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: freepik.com