Edelmetall-Investoren konnten mit Gold und Silber im vergangenen Jahr große Kursgewinne verbuchen. Und auch für 2025 bleiben die Aussichten weiterhin vielversprechend.
Ein erstes Kursziel von 2.400 US-Dollar für Gold hatten wir in der Anlegerland-Ausgabe des vergangenen Jahres für 2025 prognostiziert. Diese Marke erreichte der Goldpreis bereits im Frühjahr. Am 31. Oktober markierte das gelbe Edelmetall mit 2.790 US-Dollar je Unze dann ein neues Allzeithoch, bevor die Präsidentschaftswahl in den USA eine Korrektur der steilen Rally auslöste. Ähnlich reagierte Gold bereits nach Donald Trumps erstem Wahlsieg 2016. Es fiel damals zunächst zurück, legte aber während der vierjährigen Amtszeit insgesamt um 50 % zu.
Weiterer Preisanstieg?
Dieses Mal könnten die Rahmenbedingungen für einen steigenden Goldpreis sogar noch günstiger sein. Denn während die Notenbank damals die Zinsen angehoben hat, befinden sich die USA dieses Mal in einem Zinssenkungszyklus. Die Schuldenuhr der USA stand 2016 bei 20 Billionen US-Dollar oder 104 % der Wirtschaftskraft des Landes, heute bei 36 Billionen US-Dollar und 120 % des BIPs. Die staatliche Zinsleistungen von 1,1 Billionen US-Dollar pro Jahr verschlingen 35 % der Staatseinnahmen. Allein während der ersten Amtszeit von Donald Trump ist der Schuldenberg der USA um 39 % gewachsen. Nicht zuletzt die nun von ihm angekündigten Steuererleichterungen dürften zu einer weiteren Ausweitung dieses Defizits führen.
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Angesichts des fiskalischen Ausblicks der USA und der großen politischen Risiken werden die Goldkäufe der internationalen Notenbanken wohl auf hohem Niveau bleiben. Gold ist nach dem US-Dollar heute bereits die zweitwichtigste Reservewährung der Welt. Für die Investmentbank Goldman Sachs ist die Nachfrage der Zentralbanken der wichtigste strukturelle Treiber für den Goldpreis. Gleichzeitig erwarten die Analysten einen zyklischen Schub durch Mittelzuflüsse in börsengehandelten Fonds aufgrund der Zinssenkungen der US-Notenbank. Wie einige andere Finanzinstitute auch hält Goldman Sachs einen Goldpreis von 3.000 US-Dollar im Jahresverlauf 2025 für wahrscheinlich.
Vieles spricht 2025 für Silber
Mit einem Preisanstieg zwischen Januar und Oktober von 22 auf knapp 35 US-Dollar kann sich auch die Entwicklung von Silber in diesem Jahr mehr als sehen lassen. Dass die Performance von vielen Marktteilnehmern dennoch eher als Enttäuschung eingestuft wird, dürfte vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen sein. Zum einen hat es Silber trotz des Preisanstiegs nicht geschafft, nachhaltig über seine wichtige charttechnische Widerstandszone zu klettern. Zum anderen verfügt Silber gemessen an der Gold-Silber-Ratio über ein wesentlich größeres Aufholpotenzial.
Dieser Indikator zeigt an, wie viel Mal teurer Gold im Vergleich zu Silber ist, und notiert im langfristigen Durchschnitt der vergangenen 50 Jahre bei etwa 60. Ein Goldniveau von 2.700 US-Dollar je Unze entspräche demzufolge einem Silberpreis von 45 US-Dollar je Unze, ein Anstieg des Goldpreises auf 3.000 US-Dollar sollte Silber in Richtung von 50 US-Dollar katapultieren.
Auch die fundamentalen Faktoren sprechen für steigende Silberpreise. Das Silver Institute prognostiziert für 2024 ein viertes Jahr in Folge mit einem physischen Defizit von geschätzt 182 Millionen Unzen sowie eine rekordhohe industrielle Nachfrage. Diese wird durch Anwendungen in der grünen Wirtschaft und der Elektromobilität weiter angetrieben. Die jüngste Konsolidierung im Bereich von 30 US-Dollar könnte daher lediglich eine Atempause vor einem größeren Aufwärtsschub bei Silber im Jahr 2025 sein.
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