vbw Pressemitteilung zum 13. Monitoring der Energiewende: Umbau des Energiesystems stagniert in weiten Teilen

Emittent / Herausgeber: ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.

/ Schlagwort(e): Sonstiges/Sonstiges

25.02.2025 / 10:13 CET/CEST

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Umbau des Energiesystems stagniert in weiten Teilen
Brossardt: „Neue Bundesregierung muss Energiekosten drastisch senken“

(München, 25.02.2025). Das 13. Monitoring der Energiewende der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zeigt, dass der Umbau des deutschen Energiesystems in weiten Teilen stagniert. In beinahe allen Bereichen verfehlt der Ausbaufortschritt weiterhin die vorgegebenen Ziele. „Die Energiewende kommt nicht voran, bleibt einmal mehr hinter den Erwartungen zurück. Erneut können wir keine Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr erkennen. Das ist alarmierend“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Im Monitoring der Energiewende wird Zwischenbilanz in vier Kategorien – Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Energieeffizienz / erneuerbare Energien und Umweltverträglichkeit – gezogen. Als Maßstab der Bewertungen dienen die selbstgesteckten Ziele von Bund und Freistaat. Laut aktuellem Monitoring kommen insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netzausbau nur schleppend voran, zeitgleich verharren die Energiepreise auf einem höheren Niveau als vor der Energiepreiskrise. „Die Preis-Ampel steht auf Dunkelrot. Das schadet unserem Standort und ist eine der Ursachen für die zunehmende Deindustrialisierung. Hier muss dringend gegengesteuert werden“, fordert Brossardt und ergänzt: „Es gibt keinen Anlass, sich über eine bessere Bewertung bei den Treibhausgas-Emissionen zu freuen, wenn das maßgeblich auf einen Produktionsrückgang der energieintensiven Industrien als Folge der Konjunkturkrise zurückzuführen ist. Ein Erfolg ist die Energiewende dann, wenn diese Unternehmen mit bezahlbarer, nachhaltiger Energie versorgt sind“, so Brossardt.

Trotz aller grundlegenden Versäumnisse sieht die vbw auch positive Entwicklungen. So liegt der Photovoltaik-Ausbau in Reichweite der ambitionierten jährlichen Zubauziele. „Bei Windkraft und beim Ausbau der Energienetze hinken wir aber weit hinter den Zielen hinterher. Zwar gehen die Planungen endlich schneller voran, echte strukturelle Verbesserungen sind aber weiterhin nicht zu erkennen“, erklärt Brossardt.

Um endlich den Zielpfaden zu entsprechen, braucht es aus Sicht der vbw erstens ein klares Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu zentralen Zielen einer Energiewende. „Der Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen muss massiv beschleunigt werden und die bisherige Dauer von Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozessen erheblich verkürzt werden“, fordert Brossardt. Zweitens müssen die Energiekosten umfassend gesenkt werden, damit der Standort endlich wieder international wettbewerbsfähig wird. „Der Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie ist überfällig und die dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau für die gesamte Wirtschaft ebenso“, fordert Brossardt.

Drittens fordert die vbw die neue Bundesregierung auf, mehr für die Versorgungssicherheit zu tun. „Unser Stromverbrauch in Deutschland wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Wir brauchen daher bis 2030 ausreichend Backup-Kapazitäten. Das wird vorübergehend nur mit Gaskraftwerken erreicht werden können. Phänomene wie die ‚Dunkelflaute‘ dürfen unserer Industrie nicht die Schweißperlen auf die Stirn bringen. Zukünftig gilt es, diese Gaskraftwerke dann schrittweise auf Wasserstoff umzustellen“, fordert Brossardt und fügt abschließend hinzu: „Als Bayerische Wirtschaft setzen wir bei der Energiewende auf ein hohes Umsetzungstempo und eine konsequente energiepolitische Aufholjagd. Das erwarten wir von der neuen Bundesregierung.“

Das 13. Monitoring der Energiewende der vbw steht hier zum Download bereit: www.vbw-bayern.de/monitoring_energiewende

Kontakt: Tobias Rademacher, 089-551 78-399, tobias.rademacher@ibw-bayern.de
 


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