Barrick-Aktie: Zollängste überschatten starke Zahlen

Barrick-Aktie Zoll Gold

Barrick meldete für das zweite Quartal 2025 kräftige Zuwächse bei Gewinn, Umsatz und Cashflow und übertraf damit teils die Erwartungen. Trotz höherer Gold- und Kupferproduktion sowie starker Projektfortschritte reagierte die Aktie mit Kursverlusten. Grund hierfür war einmal mehr die Angst vor Trumps Zollpolitik.

Barrick Mining hat im zweiten Quartal 2025 sowohl den Gewinn als auch den operativen Mittelzufluss klar gesteigert, das teilte kanadische Bergbauunternehmen am Montag mit. Dabei profitierte es von gestiegenen Gold- und Kupferpreisen sowie höheren Produktionsmengen in mehreren Minen.

Der Gewinn je Aktie lag mit 0,47 Dollar um 124 % über dem Vorjahreswert von 0,21 Dollar und übertraf damit die Markterwartungen von 0,46 Dollar knapp. Das bereinigte Ergebnis je Aktie entsprach ebenfalls 0,47 Dollar und erreichte damit den höchsten Wert seit 2013. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 16 % auf 3,681 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 31 % auf 1,69 Mrd. Dollar, die operative Marge lag bei 55 %.

Top-Analysen, exklusive Tipps & Markttrends – unabhängig und praxisnah.

24-mal im Jahr fundierte Börsenanalysen

Jetzt Abo abschließen!

Der operative Cashflow belief sich im ersten Halbjahr auf 2,5 Mrd. Dollar, ein Plus von 32 % im Vergleich zum Vorjahr. Der freie Cashflow verdoppelte sich auf 770 Mio. Dollar.

Die Goldproduktion lag im Quartal mit 797.000 Unzen um 5 % über dem Vorquartal. Besonders trugen Nevada Gold Mines mit +11 % und die dominikanische Pueblo-Viejo-Mine mit +28 % dazu bei. Die Kupferproduktion stieg um 34 % auf 59.000 Tonnen, maßgeblich dank höherer Fördermengen in der Lumwana-Mine.

Kapitalrückflüsse und Dividende

Barrick schüttete im Quartal eine Dividende von 0,15 Dollar je Aktie aus, inklusive einer Performance-Dividende von 0,05 Dollar. Zudem kaufte das Unternehmen Aktien im Wert von 268 Mio. Dollar zurück; im Halbjahr summieren sich die Rückkäufe auf 411 Mio. Dollar. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 753 Mio. Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Verkauf der 50 %-Beteiligung am Donlin-Goldprojekt brachte 1 Mrd. Dollar ein.

Bei den Projekten meldet Barrick Fortschritte. Das Kupferprojekt Reko Diq befindet sich im Zeitplan, ebenso das Explorationsprogramm Fourmile, bei dem bislang 34 Kilometer gebohrt wurden und das Potenzial zur Verdopplung der Ressourcen bis Jahresende sehen lässt.

Barrick-Aktie verliert trotz starker Zahlen

Die Zahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit sank im Jahresverlauf um 50 %, die Gesamtzahl der Unfälle um 37 %. Zwei weitere Alt-Tailings-Lager wurden stillgelegt, insgesamt sind damit neun Anlagen sicher geschlossen. „Das zweite Quartal war erneut eines, in dem Barrick auf allen Ebenen geliefert hat. Wir steigern die Produktion, senken die Kosten und treiben die spannendste Projektpipeline der Gold- und Kupferbranche voran“, sagte Vorstandschef Mark Bristow laut Mitteilung.

Am Montag ging es für die Barrick-Aktie trotz der erfreuliche Zahlen nach unten. Insgesamt verlor das Papier 2,52 %. Auch im vorbörslichen Handel zeichnete sich noch keine relevante Verbesserung ab, zuletzt notierte die Aktie rund 0,2 % im Plus. Verantwortlich war hierfür in erster Linie ein Rückgang des Goldpreises um 2,4 %. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet, dass zukünftig auch bestimmte Goldeinfuhren mit Zöllen belegt werden sollen. Das hat Donald Trump inzwischen ausgeschlossen: „Gold wird nicht mit Zöllen belegt!“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Leider war auf die Zusagen des US-Präsidenten zuetzt wenig Verlass. Dennoch sind Goldzölle derzeit reine Spekulationen.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © shibang auf Pixabay

AnlegerPlus