Nvidia investiert Milliarden: Kursfeuerwerk bei der Intel-Aktie

Intel Aktie

Die Halbleiterbranche erlebt eine spektakuläre Wendung: Der US-Konzern Nvidia beteiligt sich mit einem Milliardenbetrag am traditionsreichen Wettbewerber Intel und kündigt eine enge Kooperation bei der Entwicklung neuer Chips an. Die Intel-Aktie reagierte mit zweistelligen Kursgewinnen.

Nvidia übernimmt im Rahmen der Vereinbarung Intel-Aktien zu einem Preis von 23,28 Dollar je Aktie. Das entspricht einem Abschlag von rund 6,5 % auf den letzten Schlusskurs. Insgesamt pumpt der Grafikkartenspezialist 5 Mrd. Dollar in den angeschlagenen Chip-Pionier. Damit signalisiert der weltgrößte Anbieter von KI-Chips nicht nur Vertrauen in die Zukunft Intels, sondern eröffnet auch eine neue Form der Zusammenarbeit. Beide Unternehmen wollen „mehrere Generationen“ von Prozessoren für PCs und Rechenzentren gemeinsam entwickeln.

Top-Analysen, exklusive Tipps & Markttrends – unabhängig und praxisnah.

24-mal im Jahr fundierte Börsenanalysen

Jetzt Abo abschließen!

Unterstützung beim Abstiegskampf

Intel kämpft seit Jahren mit Produktionsproblemen und sinkenden Margen. Währenddessen wächst Nvidia mit seinen KI-Chips rasant. Inzwischen gehört der US-Konzern zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Intel versucht seit einiger Zeit, sich verstärkt als Auftragsfertiger zu positionieren. So soll der Abstieg mittelfristig gestoppt werden. Analysten sehen in der Investition daher weniger den finanziellen als vielmehr einen strategischen und politischen Schritt.

Die US-Regierung spielt dabei ebenfalls eine Rolle: Kürzlich hatte Washington milliardenschwere Subventionen in Intel gelenkt und sich im Gegenzug einen Anteil von rund 10 % gesichert. Ziel ist es, die heimische Halbleiterproduktion zu stärken. Ein Thema, das gerade Donald Trump am Herzen liegt. 

Reaktionen an der Börse

Die Nachricht löste am Donnerstag ein Kursfeuerwerk aus: Die Intel-Aktie sprang zwischenzeitlich um mehr als 30 % nach oben und schloss 22,77 % im Plus bei 30,56 Dollar. Auch Nvidia gewann 3,49 % hinhzu. Marktbeobachter werteten die Beteiligung als Vertrauensbeweis in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Intel, wiesen jedoch auf die offenen Fragen hinsichtlich der Umsetzung hin – etwa die Zustimmung der Kartellbehörden und die konkreten Ergebnisse der technischen Zusammenarbeit.

Ob die Partnerschaft den erhofften Neustart für Intel bringt, hängt maßgeblich von der Umsetzung ab. Gelingt es, die angekündigten gemeinsamen Chip-Generationen erfolgreich am Markt zu platzieren, könnte die Allianz das Kräfteverhältnis in der Halbleiterindustrie neu ordnen.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © Federal Reserve

AnlegerPlus